Ich bin bereits vor 17 Jahren mal auf Rügen gewesen.
Damals gefiel mir besonders eine gewisse Urtümlichkeit dieser Insel, ihrer Denkmäler, ihrer Orte, ihrer Häuser, ihrer Bauweisen, ihrer Natur, ihrer Gegenden... damals kamen wir über eine Fähre, heute über ein modernes Brückenbauwerk. Damals führten unsere ersten Insel-Kilometer über die schmale Bundesstraße 96, heute ist sie autobahnähnlich ausgebaut - paradoxerweise über die halbe Insel immernoch parallel begleitet von der ebenfalls gut ausgebauten Landstraße 296.
Damals bin ich nach nur wenigen Kilometern einfach nach Osten abgebogen - wahrscheinlich auf die L29 Richtung Gustow und Poseritz. Nach nur wenigen Metern fühlte man damals (2003) deutlich Erich's Atem.
Anfang der 1980er Jahre war ich mehrmals zu Besuch in der DDR, das hier war mein Dejavu dazu: eine grobe Kopfsteinpflasterstraße, rund wie ein Rinderrücken mit Löchern zum Schweine beerdigen, links und rechts gesäumt von uralten Laubbäumen. Die Stämme so dick, dass ich sie mit den Armen nicht hätte umgreifen können. Und, wie seinerzeit üblich im Arbeiter- und Bauernstaat, jeder Stamm mit weißer Farbe als Seitenbegrenzungspfahl missbraucht. Eine rührende aber sinnlose Maßnahme zur Kenntlichmachung des Straßenverlaufs für die bei Dunkelheit trostlos funzelnden 6-Volt-Scheinwerfer des in der DDR meistgefahrenen Trabants.
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