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NIKE-Raketen: Waffen meiner Zeit (Foto: Bundeswehr) |
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Im letzten Teil (Teil 1- >>hier<<, Teil 2- >>hier<<) meiner Bundeswehr-Trilogie geht es um die Zeit als Gefreiter und Fernschreiber des Fernmelde-Instandsetzungs- und Betriebszugs (FIBZ) des FlaRakBtl 25 in der „Hülsmeyer-Kaserne“ in Barnstorf, Landkreis Diepholz.
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Das Batallion Operation Center im Moor |
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Dieser Verband gehörte zum seit 1989 ausrangierten Raketensystem NIKE, das Dank großer Reichweite gegen Flugziele im mittleren bis großen Höhenbereich eingesetzt wurde.
Mittels Lenkkommandos steuerte die Leitzentrale „Batallion Operation Center“ (BOC) die Lenkflugkörper durch puls-radargestützte Zielsuche und -verfolgung zum laufend neu berechneten Treffpunkt.
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Richtfunkanlage, die zum BOC gehörte |
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Als Fernschreiber war ich unter allen NATO-Geheimhaltungsstufen dort für den schriftlichen Informationsfluß zuständig. Ich wurde in Schichtintervallen im BOC eingesetzt und hatte meistens drei Tage Dienst (auch über Wochenenden), ein paar Tage Tagesdienst oder zum Ausgleich auch mal frei.
Die FIBZe, wie wir in der Kaserne überall hießen, beschäftigten sich mit sämtlichem Fernmelde- und Elektronik-Gedöns. Der leitende Hauptfeldwebel war offensichtlich im Zivilen wohl mal Radio- und Fernsehtechniker. In der Werkstatt dieser Bundeswehreinrichtung wurden jedenfalls zivile Fernseher, Radios, Plattenspieler, Funkgeräte und vieles mehr für Freunde, Bekannte und Kollegen repariert und gehandelt. Nebenbei gab es allerdings auch Dienst nach Vorschrift.
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Mein Arbeitsplatz beim BUND, eine Fernschreibmaschine |
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Aufgrund der Geheimhaltungsstufe verrichtete ich meinen Dienst hauptsächlich in einem speziell gesicherten Raum, der sogenannten „Baggerbude“ im BOC, das weitab in der vermeintlichen Einsamkeit eines norddeutschen Hochmoores lag. Meine „Baggerbude“ - keine Ahnung, warum der Raum so genannt wurde - hatte eine schwere Tür mit einer kleinen vergitterten Sprechklappe, ähnlich einer Tür in einem Bordell.
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Ich durfte quasi im Arbeitsplatz-Museum schlafen - mein Bett (links). Die gelben Streifen, die oben an der Wand hängen, sind Lochstreifen - als mechanisches Speichermedium. Meines Erachtens gehörte dieses ganze Geraffel schon damals längst ins Museum!
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Mein Telegrafiegerät war ein vorsintflutliches Siemens T100 (eingeführt 1958) und dementsprechend laut. Trotzdem stand es direkt neben meinem extra langen Bett. Am Tag kamen durchschnittlich zwei bis drei Mitteilungen, zu schreiben hatte ich täglich meistens nur eine Nachricht: abends musste unser Hauptmann eine schriftliche Meldung über den angeblichen Bestand an verfügbaren Atomsprengköpfen bekannt geben.
Da ich als Fernschreiber also nur selten gebraucht wurde, musste ich meine Kameraden direkt nebenan in der „Gefechtsvermittlung“, einer altmodischen Telefonvermittlung, unterstützen.
Die Mannschaft einer BOC-Schicht umfasste immer etwa zehn Soldaten vom einfachen Gefreiten bis zum Hauptmann.
Einer dieser Hauptmänner, ich nenne ihn hier Hauptmann B., entpuppte sich als... na sagen wir lieber vorsichtig... dem männlichen Geschlecht zugetan. Ihm soll wohl der Dienst mit den Kameraden in einem im Moor weit abgelegenen BOC gut gefallen haben. Anläßlich diverser Zug- und Kompaniefeiern, von denen ich mich jedoch nichts ahnend eh fern hielt, sollte es bereits die eine oder andere Orgie gegeben haben – auch mit Wehrpflichtigen.
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Ich saß an der "Gefechtsvermittlung" - hatte aber NIE ein Gefecht vermittelt!
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Fernmeldetechnik wie im Hotel Sacher:
"Moment, ich verbinde!"
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So ähnlich sah der Leitstand des BOC aus
(Foto: Internet) |
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Hat ein bisschen was von Raumschiff Entenscheiß, oder?
(Foto: Internet) |
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Unbewußt schlitterte ausgerechnet ich jedenfalls in eine verhängnisvolle Falle. Noch bevor ich von des Hauptmanns Neigung erfahren hatte, rief mich meine damalige Freundin regelmäßig nach Feierabend „auf Schicht“ im BOC an.
Dazu gab es in der Leitzentrale einen nicht dienstlichen Fernsprechapparat. Der im Raum gerade diensthabende Soldat nahm also das eingehende Gespräch an, rief dann den gewünschten Gesprächspartner per Lautsprecheranlage im gesamten Komplex aus „Gefreiter Kernke, ein Telefongespräch!“ und stellte den Anruf durch auf die sogenannte Kommadeurskonsole, einen Platz oberhalb der Leitzentrale hinter einer großen Glasscheibe. Das Problem war dabei die Durchsage im ganzen BOC: wirklich jeder bekam sie mit und schnell verbreitete sich, dass mich jedes Mal eine junge Frau zu sprechen wünschte.
Offensichtlich störte Hauptmann B. meine Gesinnung und er muss wohl auch richtig gefolgert haben, dass ich mir nichts aus Männern – und schon gar nicht aus Hauptmännern machte. Meine heterosexuelle Einstellung hatte ihn offenbar so geärgert, dass man mich eines Tages zum Kompaniechef befahl. Wie bei einem Polizeiverhör wollte er wissen, wo ich an diesem Tage zu einer gewissen Tageszeit, nämlich zum Dienstbeginn, gewesen sei. Wahrheitsgemäß erklärte ich ihm, dass ich zum gefragten Zeitpunkt und entsprechend des Dienstplanes in der Kaserne angetreten war.
Doch der Kompaniechef glaubte mir nicht. Vielmehr wollte mich ausgerechnet Hauptmann B. zuzeiten meines Dienstbeginns angeblich auf dem Fahrrad unterwegs zur Kaserne etwa 12 Kilometer entfernt gesehen haben. Dass ich an diesem Tag jedoch mit dem Auto meiner Freundin zum Dienst gefahren war, interessierte niemanden. Am Wort eines schwulen Hauptmanns konnte oder durfte man nicht zweifeln.
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FIBZ-Gebäude in der Hülsmeyer-Kaserne
(Foto: Internet)
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Die Hülsmeyer-Kaserne aus der Luft
(Foto: Internet)
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Ich erhielt eine Disziplinarstrafe. Drei Wochen lang durfte ich die Kaserne nicht verlassen und hatte mich viermal täglich beim UVD zu melden. Einspruch und Widerrede zwecklos. Schönen Dank Hauptmann B.!
Also ergab ich mich diesem Schicksal. Schon nach wenigen Tagen ereilte mich mal wieder eine heftige Bronchitis, die mich Dank meines schauspielerischen Talents so niederriss, dass ich fast die ganze Zeit meiner „Strafe“ in der Sanitätsstaffel der Kaserne zubrachte. Man brachte mir Essen, betüddelte mich hier, unterhielt mich da... und ach ja – diese Warze... können sie die nicht noch weg machen? Obendrein brauchte ich nicht dauernd zum UVD.
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Der Dienstgrad "Obergefreiter" blieb mir erspart
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Einige Monate später stand die allgemeine Beförderung zu Obergefreiten an. Nur - ich wurde es nicht. Die Querelen um meine Disziplinarstrafe hätten dazu geführt, mich noch nicht zu befördern – so teilte man mir ungefragt mit. Da sich eine Beförderung lediglich in ein paar läpischen Mark mehr Sold ausdrückte, traf mich diese erneute Bestrafung wenig.
Doch einen Monat vor dem Ende meiner Wehrdienstzeit bat mich der Kompaniechef freudestrahlend zu sich um mir endlich meine Beförderung mitzuteilen. Allerdings hatte er die Rechnung ohne mich gemacht. Freundlich und bestimmt lehnte ich seine überaus großzügige Geste ab und erklärte ihm besonders stolz, dass er mich mit einer albernen „Pommes“ mehr auf der Schulterklappe nicht gefügig machen könnte und das ich zudem nicht käuflich sei.
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Ich legte keinen Wert auf (m)eine krampfhafte Beförderung
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Er hatte mich damals zu Unrecht bestraft, weshalb ich seine krampfhafte Beförderung nun als unnötiges Almosen betrachtete. Einspruch und Widerrede zwecklos. Sein dämliches Gesicht war göttlich – ich habe selten wieder einen so fassungslosen Gesichtsausdruck gesehen.
Mit einem besonders zackigen, militärischen Gruß verabschiedete ich mich von dem immer noch mit offenem Mund vor mir Stehenden und trug meinen Dienstgrad mit besonderem Stolz bis ans Ende meiner Dienstzeit.
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Mit solchen Radar-Anlagen wurde der Luftraum überwacht.
(Foto: Internet)
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Auf einem Monitor konnte das Ergebnis der Luftraumüberwachung gesichtet werden.
(Foto: Internet) |
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Im Laufe meiner Zeit bei den FIBZen in Barnstorf gab es auch ein Tac Eval (Taktische Überprüfung durch die NATO) und eine NATO-Übung. Ich erinnere mich noch genau daran, wie ich mit einem frisch übermittelten, oberwichtigen Fernschreiben in der Hand durch den Flur des BOCs eilte und dabei beinahe über einen gut und gern fast 50-Jährigen gestolpert wäre, der sich dort auf den Boden gelegt hatte. Ich machte verwundert einen großen Schritt über den fetten Hauptfeldwebel, der mich aber am Fuß festhielt und mir ein DIN A4-Blatt entgegenhielt, auf dem stand, dass er eine stark blutende Wunde am Bein habe und deshalb nun verblute. Herrschaftzeiten! Der erwachsene Herr spielte Krieg - aber er verblutete definitiv nicht! Ich entschuldigte mich artig, erklärte ihm kurz, dass ich nicht schwer heben darf, dass ich ihm aber gern einen Kameraden zu Hilfe schicken könne, grüßte militärisch und setzte meine Mission fort. Im Nachhinein konnte ich diese Begegnung der besonderen Art nicht fassen – wo war ich hier?
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Wurde NICHT von mir gewischt: BW-Flur |
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Auch im engeren Kreise des Zuges versuchte man mich häufig zu Aufgaben heranzuziehen, von denen ich ganz offiziell freigestellt war. „Gefreiter Kernke – sie wischen heute den Flur“, versuchte man mich in den gut 50 Meter langen Korridor zu schicken. Dieser offensichtlichen Schikane begegnete ich jedoch mit einem „das darf ich nicht, Herr Oberfeldwebel, besorgen sie sich bitte die Unterlagen von der Sanstaffel – ich bin von solchen Diensten meines Rückens wegen befreit!“ Es gab ein paar Mal Ärger – aber auch das legte sich. Hätte ich hingegen nur ein einziges Mal zugestimmt, wäre ich unglaubwürdig gewesen. Der BUND wollte mich – nicht umgekehrt!
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Wirklich gutes Material - die Stiefel vom BUND
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War sehr angenehm zu tragen, der BW-Pullover
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Am Tag der Auskleidung gab ich sämtliche Ausrüstung zurück. Nur Stiefel und Unterwäsche blieben mir. Einige Wochen später erhielt ich die postalische Nachricht, dass ich nun zur Reserve gehörte und dazu eingekleidet werden sollte. Ich hätte mich zu diesem Zweck in der Bekleidungskammer einzufinden. Meine Güte – konnten die nerven! Ich fand mich also zum befohlenen Termin in der Bekleidungskammer ein.
Man begann mich aufwendig zu vermessen. Ich wies das Personal darauf hin, dass meine Klamotten eigentlich erst vor wenigen Wochen von mir abgegeben worden waren – man hätte sie nur wieder hervorsuchen müssen. „Die sind alle weg“, begegnete man eintönig. Na toll, was für eine Verschwendung! Sämtliche Sachen waren damals für meine 2-Meter-5 maßangefertigt. Inzwischen hatte ich ja gelernt, bei der Bundeswehr nicht über Logik, Verstand und Sparsamkeit zu diskutieren. Mit denen hatte es sowieso keinen Sinn.
Monate (!!!) später bat man mich, meine Ausrüstung abzuholen... was ich jedoch leider vergaß! Wieder Monate später erhielt ich die Mitteilung, dass man mich nun ausgemustert hatte. BUND: für immer und ewig erledigt!
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Hauptmann B. fuhr ein champagnerfarbenes AUDI-Coupé...
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... und soll im besoffenen Kopf als Geisterfahrer auf der Autobahn einem Kameraden den Außenspiegel abgefahren haben! Anschließend Fahrerflucht - danach Rausschmiss! Wozu? Zu Recht!
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Hauptmann B. hat das höchste himmlische Gericht übrigens für seine damals ungerechtfertigte Beschuldigung bitter gerächt.
Zu einem nicht mehr näher definierbaren Zeitpunkt deutlich nach meinem Pflichtdienst, soll er in volltrunkenem Zustand mit seinem schicken Audi-Coupe als Geisterfahrer auf einer norddeutschen Autobahn einem Kameraden einen Aussenspiegel dessen Fahrzeugs abgefahren und anschließend Fahrerflucht begangen haben.
Dieser Vorfall, in Verbindung mit wohl noch weiteren Bekanntwerdungen, soll dazu geführt haben, dass man ihn fristlos und unehrenhaft aus dem Bundeswehrdienst entlassen habe. Yessss! STRIKE!
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(M)eine BOC-Schicht-Besatzung... allerdings OHNE Hauptmann B.
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Nach meinem letzten Tag als Wehrpflichtiger... mit den Fingern eine "0" zeigend! Das Zählen der Tage hatte endlich ein Ende! 0 Tage - ein schöner Tag!
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Jahrzehnte nach meiner Bundeswehr-Ära habe ich als Discjockey bei einer Feier im ehemaligen Offiziersheim der „Hülsmeyer-Kaserne“ in Barnstorf einige meiner damaligen Vorgesetzten – alle inzwischen natürlich längst außer Dienst – wiedergetroffen. Was man mir berichtete, machte mich mächtig stolz – stolzer, als es mein nachgeworfener „Obergefreiter“ jemals hätte schaffen können. Die damals so hart gesottenen Berufssoldaten im Rang von Stabshaupt- oder oberfeldwebel und sogar Hauptmann zogen im Gespräch förmlich den Hut vor mir. „Kernke, was DU damals abgezogen hast, hat von uns allen höchsten Respekt geerntet. Wir durften das leider nur nie zugeben. DU hast dich von diesem System nicht unterkriegen und verbiegen lassen, hast dein Ding durchgezogen, bist DEINEN Weg gegangen. Soviel Charakter haben wir weder vor dir erwartet, noch danach je wieder erlebt – wirklich RESPEKT!“
Am Liebsten hätte ich geheult! Mein Mund war trocken. Ich habe minutenlang kein Wort heraus bekommen. Das späte Bekenntnis ausgerechnet dieser Männer, von denen ich das nie erwartet hätte, war eigentlich die schönste, erhebendste und ehrlichste Beurteilung meiner Bundeswehrzeit.
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Hängt trotz allem in meinem Büro:
"Zur Erinnerung an meine Dienstzeit"
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Meine Erinnerungen an diese Zeit habe ich hier aufgeschrieben. Über meinem Schreibtisch zuhause in meinem Büro hängt eine Erinnerungstafel des Fernmelde-Instandsetzungs- und Betriebszugs (FIBZ) des FlaRakBtl 25. Ein ehemaliger Kamerad zählt auch heute noch zu meinen besten Freunden.
Die Hülsmeyer-Kaserne wurde übrigens am 30. Mai 2005 geschlossen. Inzwischen haben 12 Unternehmen den zum „Hülsmeyer-Park“ umbenannten ehemaligen Bundeswehrstützpunkt übernommen.
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Das Datum der Schließung ist nicht richtig.
AntwortenLöschenDie Schlüsselübergabe an die Standortverwaltung war erst am 23.12.2005.
Ja, Ja und das Bild vom FIBZ Gebäude ist auch das falsche, da war eigentlich meine Amateurfunkantennenanlage auf dem Dach zu sehen... Ist doch sowas von egal.
AntwortenLöschenGruß
OFw d.R. Ju...
Herzlichen Dank für die Korrekturen, Herr OFw der Reserve.
AntwortenLöschenDa es mich wirklich nicht interessierte, wie es nach meiner unrühmlichen Wehrpflichtzeit mit der "ungeliebten" Hülsmeyer-Kaserne weiter ging, war ich beim Verfassen dieses Beitrags auf Internetrecherchen angewiesen... und die haben leider ein falsches Datum ergeben.
Auch bei den Fotos der Kaserne war mir das Internet behilflich (siehe Quellenangabe). Ich habe in meiner Zeit bei der Bundeswehr nicht damit gerechnet, dass ich mal über diese unerfreuliche Zeit schreiben würde. Da Bauten in einer Kaserne grundsätzlich sehr uniform gehalten sind, war es bei meiner Behauptung, dass es sich bei dem abgebildeten Block um die Dienststelle der FIBZe handelte, auch total unerheblich, ob das genau dieses Gebäude war. Meine Erinnerung stimmt mit diesem Bild überein - an eine Amateurfunkantenne kann ich mich natürlich nicht erinnern. B.t.w.: Die Anbringung einer solchen privaten Anlage in einer Kaserne der bundesdeutschen Truppe lässt jedoch (wie auch die Reparatur privater Unterhaltungselektronik mit BW-Mitteln zu regulären Dienstzeiten) an der Ernsthaftigkeit und Seriosität meiner damaligen Vorgesetzten zweifeln. Doch ich habe damals gelernt, dass Autorität und Dienstgrad Unmögliches möglich machen konnten.
Aber das ist ja sowas von egal!
Gruß
Gefr Kernke (der damals -wie zu lesen- den Dienstgrad OGefr zurückgewiesen und sich später aus der Reserve herausgemogelt hat)
Hallo!
AntwortenLöschenBeim lesen Deines Blogs fühle ich mich stark an meine Zeit als Gefreiter in der Stabsbatterie erinnert. Vom 01.07. 1981 bis zum 30.06.1982 war ich in Barnstorf stationiert.
Über Deine Zeilen im BOC musste ich lachen, sind sie mir doch genau so in Erinnerung geblieben. Hauptmann B. war das so ein untersezter kleinerer mit Fastglatze? Der konnte ganz schön bockig werden, ;-)
Der Stuffz auf einem Deiner Fotos, wie hieß der?
Zu meiner Zeit war er noch Uffz und wurde wegen eines Diszis auch einmal bei einer Beförderung übergangen. Ich selbst kam wegen mehrerer Diszis nie über den Rang eines Gefreiten hinaus. Jahre später bei einer Reserveübung wurde ich dann doch noch OG.
"Bagger" war übrigens die NATO-Bezeichnung für die Fernschreiber.
Aus mir wollten sie in der Grundi im 3.LwAusbildReg 3 auch einen Fernschreiber machen. Was jedoch daran scheiterte das ich diesen blöden Lochstreifen nie lesen konnte und zu wenig Anschläge auf die Tastatur brachte.
Nach Deiner Hundemarke zu urteilen sind wir ein Jahrgang. Auf meiner stand 02051961 K 30721
Hast Du zufällig noch das Wappen der Stabsbatterie?
Gruß, Manfred Krull
(OGdR)
Für eine Antwort:
M.Krull at t-online.de
Ich hab deinen Spind mit der schönen "Auskleidung" übernommen. Kommentar vom Spieß: Ja, ja der OG Krull.
Löschen... nein, das Wappen der Stabsbatterie habe ich leider nicht.
Löschenach ja - und bei Hauptmann B. meinen wir, glaube ich, die gleiche Person :-)
LöschenEin Stuffz ist übrigens auf dem Bild nicht zu sehen - nur zwei Uffze: der eine steht links (hinten, Zweiter von rechts) von mir (hinten ganz rechts) und heißt Michael Albrecht (kam irgendwo aus der Nähe von Warendorf) und der andere hockt vorn in der Mitte (Zweiter von links) und heißt mit Nachnamen Meyer (aus Goldenstedt) - den Vornamen weiss ich nicht mehr!
Der Glatzköpfige (hockend ganz rechts) ist OFw Zemke (siehe in den Kommentaren weiter unten)
Das Wappen der Stabsbatterie gibt es hier:
Löschenhttps://ixquick-proxy.com/do/spg/show_picture.pl?l=deutsch&rais=1&oiu=http%3A%2F%2Fpeters-ada.de%2Fgerman3.gif&sp=77e229dd348fc1205a8c56de1c558dab
Mit freundlichen Grüßen
OG Brandily
Der OFW hieß Bachmann, er war maintenance.
AntwortenLöschenDer hat schon 1981 gerne ganz privat geschraubt.
Gab es den Uffz Möh(l)mann noch?
Wie hieß der OFW auf dem 4. Bild von unten kniend ganz links?
LöschenMit dem haben wir so manches mal die Dorfdisco leer gemacht.
Als ich entlassen wurde was er noch Uffz, wurde bei einer Beförderung zum Stuffz wegen eines Diszis nicht berücksichtigt.
Ganz links? Das ist doch ein OG - an dessen Namen ich mich nicht mehr erinnern kann.
LöschenDer Einzige, der da OFW ist, kniet ganz rechts ... und der hieß Zemke
sorry, ich meinte ganz rechts.
LöschenZemke! Genau! Der war doch sehr in Ordnung.
Als ich mit ihm zu tun hatte kam er gerade aus Texas zurück.
Wie gesagt, so manche Nacht durchgezaubert....
War im BOC von September 1982 - September 1983 als Verantwortlicher für die Notstrom-Aggregate zuständig (auf meiner Schicht), d.h. ich durfte Nachts schlafen :-), wenn kein Gewitter im Anzug war. Der Spitzname für diesen Job war wohl "Chopper" wenn ich mich recht erinnere. Bei den "Baggern" wurde immer am Commodore-PET Space-Invaders gespielt. Eigentlich durfte man in deren Bereich nicht rein. Ach ja, und Abends wurde immer RISIKO gespielt und XXX-Filme geschaut.
AntwortenLöschen... bei uns hieß das immer "Heimatfilme gucken" - aber ich glaube, wir meinen das gleiche ;-)
LöschenHallo,
Löschender Chopper hieß Shopper und ich bin gespannt wie ein Flitzebogen, wer Du bist. Ich war auch von September 82 bis September 83 bei den Fibzen.
Schöne Grüße.
OG Brandily
Brülllll... ich war aktiv von 76 bis 86 in der VersBttr, zuletzt als OFw im Nachschub, Leiter Annahme und Verschwand :-))
AntwortenLöschenwar hipar operator von 83-87 bei der 2./25 in der gleichen stellung
AntwortenLöschenIst das lange her. Ich war von 1987 bis 1988 da und kenne auch noch Ofw Zemke. Der war echt in Ordnung. Ich war auch in der Stabsbatterie,Luftraumüberwachung. Grüße Jürgen
AntwortenLöschenKennt noch jemand die Adresse vom boc Außenstelle, da wo man immer von der Kaserne aus zur Schicht hingefahren ist?
AntwortenLöschenNatürlich: das war am Ende der Wuthenaustraße in 49406 Eydelstedt (Koordinaten: 52.70780310156539, 8.626418705280276).
AntwortenLöschenDanke für die Antwort von Jürgen aus Bottrop
LöschenHallo Anonym,
AntwortenLöschenich bin davon überzeugt, dass man beim Bund auch "coole Nummern" erleben konnte und kann. Ich denke, es kommt auf die eigene Erwartung und Grundeinstellung an. Meine Grundeinstellung war halt, dass die Bundeswehr mich von meinem beruflichen Vorankommen gehindert hat und ihr "Programm" nicht im Geringsten auch nur einen Hauch von Ausgleich bot. Von Haus aus konnte ich in meinem Spind Ordnung halten, konnte Schuhe putzen, Hemden zusammenlegen, war respektvoll im Umgang mit Vorgesetzten, hatte Anstand im Umgang mit Kameraden. Das Fachliche, was mir die Bundeswehr geboten hat, war lachhaft. Mein Gewehr war älter als ich, sein Lauf war krumm. Das mir anvertraute Fernschreibgerät war ebenfalls deutlich älter als ich und eine zudem vollkommen veraltete Technik, die eigentlich ins Museum gehört hätte. Mir war es stets ein Rätsel, wie man mit so altem Geraffel in einem Krieg hätte auch nur annähernd ein paar Quadratmeter Land hätte gewinnen können.
Dieser Eindruck hat sich in den Jahrzehnten danach ja auch eindrucksvoll bestätigt. das Nachfolgegewehr vom G3 war sinnigerweise aus Kunststoff und bei einem möglichen Feuerstoß fing es an zu schmilzen. Der rattenteure Eurofighter konnte im Syrienkonflikt nicht eingesetzt werden, weil die Beleuchtung seiner Bordinstrumente nachts nicht dimmbar war. Von 30 Kampfhubschraubern war ein einziger flugfähig. Vom teilweise rechtsradikalen Untergrund in der Mannschaft mal ganz zu schweigen... man merkt: ich halte von der Bundeswehr nach wie vor nichts.
Dennoch halte ich inzwischen die Wehrpflicht bei einigen Jugendlichen für eine durchaus sinnvolle Institution. Grundwerte wie Respekt, Höflichkeit oder Durchhaltevermögen haben seit der Abschaffung der Wehrpflicht deutlich abgenommen. Ich hätte diese eigene Meinung damals NIEMALS für möglich gehalten, aber diese Werte hat die Bundeswehr damals bleibend vermittelt und ich fände es heute nicht schlecht, wenn die Youngster sie wieder aufnehmen würden.