Dienstag, 21. Mai 2024

Ein Treffen wie (bisher) kein Treffen


Viele, viele bunte Autos

Wenn sich der 1. internationale K 70 Club und die VW411-412 Friends begegnen, ist das durchaus ein Treffen wie kein anderes Treffen - es ist außergewöhnlich!  Die automobilen Gründe dieser beiden Vereine waren zwar vor einem halben Jahrhundert in den Showrooms der VW-Händler bekanntlich Konkurrenten, doch natürlich gleichzeitig Geschwisterkinder unter dem Familiennamen Volkswagen.

Im Internet findet man folgende Definition des Wortes "Geschwisterkind": ein Geschwisterkind ist ein Verwandter, der mindestens einen Elternteil mit der anderen Person teilt. Eine wichtige Rolle bei der Entwicklung von Rollen und bezüglich der Eifersucht spielen die Eltern. Gemeinsame Erfahrungen, gleiche Werte, gleiche Erziehung: Die meisten Geschwister fühlen sich einander ein Leben lang verbunden - ob im Guten oder im Schlechten. Sie untersuchen Geschwisterbeziehungen auch über das Kindesalter hinaus. Tiefer im Thema erfährt man, dass Geschwisterliebe der Ausdruck für eine tiefe Verbundenheit ist, die seit Anbeginn der Kindheit bis zum Lebensende andauert und Geschwisterkinder zusammenschweißt. Sie ist ein inniges Band, das nicht von jetzt auf gleich entsteht.

Betrachten wir die Vergangenheit der beiden Modelle. Die einstmals aufwändig auf luftgekühlte Heckboxer eingeschworenen konservativen Käufer sollten bei VW Anfang der 1970er plötzlich ein bisher als nachteilig bezeichnetes Antriebsystem kaufen. So stand der VW K 70 im direkten Vergleich neben seinem Konzernbruder VW 411/412 im Verkaufsraum. Die VW-Verkäufer wurden intern geschult, den "Neuen" nicht zu sehr zu loben - schnell hätten die Kunden nämlich gemerkt, dass der K 70 eigentlich das bessere Auto ist.

Schließlich mussten die Verkäufer jahrelang die Vorteile des Heckantriebs runterbeten, und als sie durch die Audi-Übernahme den K 70 bekamen, waren alle in Argumentationsnöten. Trotzdem hatten die VW-Strategen so darauf gehofft, dass jene Kunden, denen das Käfer-Prinzip mittlerweile zu bieder wurde, für den sportlicheren und dynamischeren K 70 zu gewinnen wären...

Heute, über 50 Jahre später, sind diese Themen längst in den VW-Geschichtsbüchern ganz weit hinten verschwunden. Denn weitab von den alten Geschichten sieht sich die Welt der Automobilität inzwischen gezwungen, mit komplett andersartigen und existenzielleren Problemen zu beschäftigen.

Deshalb mag das 38. Pfingsttreffen vom 18. bis 20. Mai 2024 genau der richtige Zeitpunkt für ein Revival einer neuen Geschwisterbeziehung von VW K 70 und VW 411/412 sein. Möglicherweise hatte der Organisator dieses Pfingsttreffens, Mario Thimm aus Winsen/Aller, genau diesen Effekt im Sinn, vielleicht ist eine Schlichtung aber auch nur purer Zufall.

Wir starten jedenfalls bereits am Freitagnachmittag des 17. Mai mit unseren Fahrzeugen, dem italienischen Re-Import VW K 70 SICILIANO und dem bewährten VW T3 Multivan REDSTAR, Richtung Winsen. 


Es kann los gehen! Diesmal sind es nur 117 Kilometer

Nach vorheriger Absprache parken wir in Südwinsen den Multivan direkt vor der Garage von Lydia Thimm. In unserem Bulli werden wir also die nächsten drei Nächte schlafen.

Zunächst treffen wir an diesem Abend jedoch erste Teilnehmer des Pfingsttreffens im Hotel "Zur Heideblüte" in Hambüren.


Unser Schlafplatz in Winsen

Am Samstagmorgen brechen wir dann nach einem gemütlichen Frühstück bei Lydia zusammen mit der ebenfalls anwesenden Edelgard Schmidt zum ersten Treffpunkt am Panzermuseum in Munster auf.

Im Verlauf dieser Anfahrt müssen wir nach etwa acht Kilometern in Wolthausen auf die Bundesstraße 3 aufbiegen. Kurz vorher beginnt SICILIANO zu ruckeln, beim Tritt auf die Kupplung stirbt der Motor ab, weil ich den rechten Fuß in dem Moment zum Bremsen brauche und kein Gas geben kann.


Muss das jetzt sein?

Bordsteinschrauber


Dieses 38. Pfingsttreffen ist nach unserer desaströsen Teilnahme an der "food rallye neuwied" im letzten September das erste größere Event für SICILIANO. Damals gab es beim Sizilianer infolge der nicht funktionierenden Tankentlüftung einen massiven Unterdruck im Tank, sodass sich dieser zusammengezogen hatte und dabei eine alte Entlüftungsleitung zerstört worden war. Nach einem kurzen Werkstattaufenthalt im K 70-Kompetenzzentrum Westerwald war das Fahrzeug dann für den Heimweg gerüstet. Beim Auffahren auf die Autobahn A3 in nördlicher Richtung zerlegte sich dann das Auslassventil des zweiten Zylinders - weil der Motor zu mager und somit zu heiß lief. Die Schäden sind mittlerweile alle behoben.

Doch SICILIANO scheint mir hier und heute unbedingt beweisen zu wollen, dass seine Rekonvaleszenzzeit noch nicht beendet ist. Nachdem wir ihn auf eine Bushaltestelle geschoben haben, überlege ich, woran es liegen könnte, dass der Motor sich weigert anzuspringen. Entsprechend der von Peter Rodenberg "eingebläuten" Grundregeln ("... damit der Motor laufen kann, braucht er Kraftstoff, Luft und einen Zündfunken!") erkenne ich, dass irgendetwas mit der Kraftstoffzufuhr nicht stimmen kann. Der Blick auf den Treibstofffilter (den ich erst vor wenigen Wochen ausgewechselt habe) ergibt, dass er reichlich Dreck beinhaltet. Ich vermute, dass sich beim Zusammenziehen des Tanks infolge des Unterdrucks bei der "food rallye neuwied" diverse Rückstände von der Innenwand des Tanks gelöst haben und nun im Laufe der Zeit nach vorn und in den Filter gelangen. Da wird es wohl im nächsten Winter mal Zeit, den Tank auszubauen, penibel zu reinigen und zu versiegeln.

Das hilft mir aber jetzt nichts! Glücklicherweise haben wir ein Begleitfahrzeug mit, Marco und Fred. Die Beiden bieten freundlicherweise an, frische Filter zu besorgen. Danke an die Beiden! Kaum eine halbe Stunde später läuft der Motor wieder. Die Fahrt nach Munster wird fortgesetzt.

Als wir schließlich den Parkplatz "Am Barkhof" hinter dem Panzermuseum erreichen, geht der Motor erneut aus. Während die teilnehmenden Besucher alte Panzer betrachten, bin ich damit beschäftigt, meinem alten Panzer wieder auf die Beine zu helfen. Dank Peters Hilfe gelingt das dann auch. Er entdeckt unter anderem, dass die Düsen im Vergaser lose sind - wie auch immer es dazu gekommen ist. Am Ende läuft der Wagen jedenfalls wieder einwandfrei.

Schließlich kann ich anschließend auf diesem Parkplatz wenigstens noch eben meine Drohne steigen lassen und ein paar Fotos von den Autos auf dem Platz ablichten.


Die Clubs aus der Luft

Anschließend führt uns der stellenweise zwei Kilometer lange Konvoi nach Eversen zum Gasthaus "Zum Dorfkrug". Dort fluten wir förmlich mit unseren Fahrzeugen die verfügbaren Stellplätze. Viele Teilnehmer sind vertieft in Gesprächen. Ich vergesse beinahe, dass es hier ein leckeres Grillbuffet gibt, finde dann aber doch den Weg an den Tisch.

Zurück auf dem Platz zwischen den Autos beginnt es zu regnen - erst tröpfelt es nur ein bisschen, dann ist es mehr wie ein Wolkenbruch. Wir flüchten in die Autos. Olivia möchte zurück nach Winsen. 

Bunte Vielfalt




Auf dem Weg nach Winsen gießt es wie aus Kübeln, selbst die Scheibenwischerstufe zwei schafft die Regenmassen nicht von der Windschutzscheibe zu wischen. Als wir ankommen, ist es jedoch schon fast wieder trocken und ich setze meine Fahrt nach Celle allein fort.

Dort parke ich im Parkhaus Langensalzaplatz zwischen den anderen K 70. Auch am Samstagabend muss hier ein Parkticket für zwei Euro gezogen werden. Es dauert lange, bis ich kapiere, dass die auf das Ticket gedruckte Höchstparkdauer nicht die momentane Zeit ist, sondern dass das Ticket 24 Stunden Gültigkeit besitzt.


Von hier aus laufe ich durch den Französischen Garten, um den Teich mit der Fontäne, entlang des Schlossparks und treffe schließlich auf unsere Gruppen, die andächtig zwei Stadtführungen mit Nachtwächtern lauschen. Ich kenne diese Stadtführung schon vom Marathontreffen im letzten Jahr. Celle verfügt über eine sehr schöne Altstadt und bietet sehr viele kleine Geschichten, die es sich wirklich anzuhören lohnt.


Französischer Garten in Celle

Schloss Celle

Unser Nachtwächter ist eine Nachtwächterin

Ich gebe immer alles!

Hermann Löns-Haus

Schließlich kehren wir eineinhalb Stunden später zu den Autos zurück und fahren nach Winsen auf den Platz vor Autoteile Thimm. Dort findet u.a. ein kleiner Autoteilemarkt speziell für VW K 70 statt. Auch meine Frau ist wieder dabei. Rundherum und in der mit Tischen und Bänken ausgestatteten Werkstatt lassen alle Teilnehmer den Tag bei Gesprächen und Getränken ausklingen.


Kurz bevor es dunkel wird bei Autoteile Thimm

Der Sonntagmorgen macht seinem Namen alle Ehre - die Sonne scheint vom blauen Himmel, die gestrige Regendusche scheint vergessen.


Nach dem gemütlichen Frühstück mit Lydia und Edelgard treffen wir uns alle am Hotel "Celler Tor". Dort werden sämtliche Fahrzeuge so auf der Wiese positioniert, dass aus der Luft "TYP 4" und "K 70" zu lesen ist. Meine Drohne streikt aufgrund von Akkuproblemen, eine andere Drohne macht Fotos.

Ab 11 Uhr startet eine sechsstündige Orientierungsfahrt durch das Celler Land. Wir fahren mit Marion und Peter in einem Team.



Wir folgen Peter und Marion

Bei dieser Rallye müssen wir einen mehrseitigen Fragenkatalog abarbeiten. Es geht u.a. um eine alte Zapfsäule, um Flüsse, um die Inschrift über einer alten Tür, um VW-Werbesprüche, um die Inschrift in einem Stein (den man fußläufig erreichen kann), um einen Gedenkplatz an der Bahnlinie in Eschede bezüglich des ICE-Unglücks von 1998, um eine Klassenordnung in einem Heimatmuseum, einen Amboss in Hohnhorst, die "Classic Garage Celle" in Lachendorf, das Kloster Wienhausen, das Toyota-Autohaus Bremer in Celle (... wie heißt das Fahrzeugmodell, dass von Toyota und VW gemeinsam gebaut wurde? Richtig: Toyota Hilux und VW Taro!).

Vor diesem Autohaus passiert dann etwas Geschichtsträchtiges: weil der Motor einer weißen VW 412-Limousine eines Teilnehmers nur auf drei Zylindern läuft, taucht plötzlich Peter Rodenberg - trotz seiner ausgeprägten Typ 4-Phobie - mit dem Oberkörper tief in den Motorraum des Fahrzeugs ein. Peter diagnostiziert eine schadhafte Zündleitung (oder Zündkerze) und kann dem Fahrer des Wagens somit aktiv helfen. Natürlich wird diese Aktion des über seinen Schatten springenden K 70-Fans im Bild festgehalten.


Frage: welche Firma hat diese Tanksäule gebaut?
Kienzle war's!

Frage: was steht über der Tür? Baßgeige!

Schwierige Aufgabe: alte VW Werbesprüche zuordnen

Der Grund für die Inschrift war ein Waldbrand...

... um das zu erfahren muss man zufuß bis zum Stein im Bildzentrum

Die Gedenkstätte zum Bahnunglück von 1998. Damals war hier der ICE Conrad Röntgen entgleist und hatte 101 Menschen in den Tod gerissen. Heute stehen hier 101 Kirschbäume

Weiter geht's!

Beim Schulmuseum Steinhorst

Es gilt herauszufinden, welche 4. Regel in der Klassenordnung steht

Worauf sitzt die Statue in Hohnhorst? Auf einem Amboss

Die Firma "Classic Garage Celle"

Kloster Wienhausen

Vor wenigen Tagen noch unter der Papiertüte verborgen...

... und jetzt mit dem Oberkörper in den Motorraum eingetaucht... welch Sinneswandel!

Der Tag endet schließlich im Gasthaus "Anderers Allerblick" in Winsen. Hier werden die Gewinner der Orientierungsfahrt geehrt, die 411/412 Friends belohnen sogar die weitesten Anreisen zu diesem Treffen mit Präsentkörben und Geschenken - an dieser Stelle sei bemerkt, dass auch einige VW K 70 aus dem fernen Österreich und der Schweiz herangereist sind, zum Ausklang des Tages wird ein üppiges mediterranes Buffet geboten.



Siegerehrung

Preise für weite Anreise

Der Dank an den Organisator dieses Treffens, Mario Thimm


Auch der Pfingstmontag beginnt mit blauem Himmel und reichlich Sonne.


Treffpunkt wieder bei Teile Thimm


Nach dem Frühstück soll es nach Hannover zu VW Nutzfahrzeuge Oldtimer gehen. Olivia wird allerdings stattdessen lieber mit dem
REDSTAR nach Hause fahren. Also mache ich mich allein auf den Weg nach Hannover.

Doch SICILIANO, der bis hier tapfer durchgehalten hat, erleidet einen Rückfall. Er will einfach nicht anspringen und muss mal wieder per Überbrückungskabel reanimiert werden. Deshalb lasse ich ihn nach dem Starten und der Fahrt zum Treffpunkt auf dem Platz vor Teile Thimm laufen - in der Hoffnung, dass so die Batterie wieder etwas geladen wird. In einem unbemerkten Augenblick greift jedoch jemand ungefragt und hinterrücks durch das geöffnete Fahrerfenster und stellt den Motor einfach aus. Das Theater mit dem wieder nicht starten wollenden K 70 kann man sich lebhaft vorstellen. Zum Glück schieben mehrere Teilnehmer die Fuhre schließlich an. Als ich den Wagen oben am Tor abstellen will, würge ich ihn blöderweise ab, weil ich den Gang nicht sauber in den Leerlauf gestellt habe. Während alle Teilnehmer an mir vorbei auf die Straße fahren, steht nur noch Familie Faulhaber hinter mir und hilft mit Starthilfe. Als wir endlich gemeinsam unterwegs sind, ist vor uns sonst kein K 70 mehr zu sehen.

Also entscheide ich spontan, in Eigenregie auf die Autobahn 7 Richtung Hannover zu fahren... immer schön untermalt von den seltsamen Geräuschen. Doch immerhin entdecke ich, dass sie bei höherer Geschwindigkeit seltener bis gar nicht mehr auftreten. Eine dreiviertel Stunde später parke ich zwischen all den anderen Teilnehmern vor VW Nutzfahrzeuge Oldtimer in der Vahrenwalder Straße in Hannover.

Die Sammlung in den Hallen dieser Ausstellung interessiert mich natürlich, eigentlich ist sie für mich sogar das Highlight dieses Treffens, insbesondere weil ich ja schon seit Jahrzehnten Bulli fahre: mein allererstes Auto war ein 1973er T2b, dann hatte ich einen 1981er T3a, anschließend einen 1992er T4 Caravelle GL und heute ja schließlich den 1992er T3 Multivan REDSTAR. Hier bin ich also in meinem Element.

Witzig finde ich in dieser Ausstellung den Lego - T2a, ein aus 400.000 Steinchen aufgebauter T2 Camper in Originalgröße. Beeindruckend auch die Werkstatt, in der Fahrzeuge zu originalgetreuen Oldtimern aufgebaut werden. Getreu dem Motto "Erinnern. Erleben. Erhalten." geht es hier um Werksrestaurierungen. Die Ergebnisse dieser Arbeiten zeigen rundum einen Neuzustand. Bei den Preisen der fertigen Fahrzeuge, die in der Führung erwähnt werden, lässt der Werbeslogan "Alte Liebe. Neu entfacht." die entfachte Liebe allerdings schnell wieder erlöschen. Auf der Internetseite sind jedenfalls wohlwissend nirgendwo Preise zu finden.


Der LEGO-Camper

So ähnlich sah mal mein erster Bulli aus

B32 mit Porsche-Motor

Der berühmte Sambabus (rechts)

eSamba














Die Beiden haben ihre Sache gut gemacht. Vater war der Moderator und Sohn als Kabelhilfe


Alle Anwesenden versammeln sich noch zu einem großen letzten Foto in der Halle zwischen den Ausstellungsstücken... und dann war's das auch schon wieder mit dem 38. Pfingsttreffen. Von hier aus tritt jeder wieder den Heimweg an.

Danke an Mario für dieses wirklich toll organisierte Treffen!

Auch ich mache mich nun auf den Weg nach Hause. Begleitet durch Lukas und seiner Freundin Juliane im marathonmetallicfarbenen K 70 und dem Gütersloher René, der uns noch ein Stückchen des Weges mit seinem roten Golf 1 Cabrio folgt.

Als wir in Hannover Garbsen an der Tankstelle bei Mc Donalds anhalten und ich SICILIANO's Motor ausmachen, springt er anschließend natürlich wieder nicht an. Selbst das Starten mit dem Starthilfekabel gelingt erst nach unzähligen Versuchen. Ich beschließe, dass ich diesem Phänomen unmittelbar bei der Ankunft zuhause unbedingt auf den Grund gehen muss.

Doch noch davor will ich wissen, was beim Fahren immer so komische Geräusche macht. Schon auf der A7 hatte Lukas bei meinem Vorbeifahren auf der Mittelspur geortet, dass die Geräusche vom rechten Hinterrad kamen. Also nicht, wie von mir angenommen, vorne rechts. Also jogge ich neben dem rollenden Auto (Lukas fährt) um die Tankstelle herum und vernehme tatsächlich ein Klötern hinten rechts. Da kann sich ja nur irgendetwas in der Bremstrommel gelöst haben... hoffentlich komme ich damit noch bis nach Hause.

Knapp eineinhalb Stunden später erreiche ich wohlbehalten die heimische Scholle.


Heimatort ohne Probleme erreicht

Eine halbe Stunde später ist das rechte Hinterrad und die Bremstrommel gelöst. Beim Öffnen fällt mir schon der Metallhebel und der kleine Bolzen der Handbremsbetätigung entgegen. Die für seinen Halt in der Bremsbacke zuständige Klammer ist hingegen flüchtig und ward nie wieder gesehen. Binnen kürzester Zeit sind in meinem Fundus neue (gebrauchte) Teile zur Hand und werden ordnungsgemäß verbaut, alles wieder verschlossen und befestigt - am Ende ist dieses Thema zum Glück erledigt.


Klappergeist gefunden

Im Laufe des Pfingstwochenendes hatte ich ja die Befürchtung, dass die Batterie meines K 70 den Geist aufgegeben hat. Deshalb klemme ich sie jetzt an mein Ladegerät... um drei Minuten später zu erfahren, dass die Batterie voll ist. Also kann sie ja wohl kaum im Eimer sein.


Alles andere als im Eimer: die Batterie ist fit

Ich telefoniere mit Peter vom K 70-Kompetenzzentrum Westerwald. Er empfiehlt, mal sämtliche Massebänder zu überprüfen. Ihm kam es bei meinen vielen Startorgien so vor, als ob der Anlasser recht kraftlos war. Gesagt, getan. Ich habe also alle Massebänder von der Batterie zur Karosserie sowie vom Motor zur Lichtmaschine ausgebaut, gereinigt und wieder eingebaut.


Die Massebänder sind oftmals Grund für Probleme... 

... aber nicht bei SICILIANO

Die nigelnagelneue Lichtmaschine hatte ich die ganze Tour im Kofferraum (... man weiß ja nie!), sie hat jetzt das alte Pedant ersetzt. Bei der Gelegenheit gab es auch noch einen neuen digitalen Spannungsregler (bei meinem 72er K 70 ist das noch ein externes Bauteil). Und? Wie war das Startverhalten von SICILIANO schließlich? Richtig: immer noch bescheiden, um es nicht mit Fäkalausdrücken zu garnieren.


Die neue Lichtmaschine war die ganze Tour im Kofferraum dabei... man weiß ja nie


Manchmal ist die Lösung so einfach

Letzter Anruf bei Peter: ach ja... es könnte natürlich auch der Anlasser als defektes Bauteil Schuld an der Miesere meines Pfingsttreffens haben. Wutenbrannt also raus mit dem alten Teil und ein anderer Anlasser aus meinem Fundus verbaut! Und was soll ich sagen? Der Sizilianer startet doch tatsächlich wie ein Neuwagen... immer!... auch nach dem zehnten Startversuch!

So *räusper*, SICILIANO, jetzt ist aber mal gut mit deinem Rumgezicke! Merkst Du endlich, dass Du mich nicht so leicht mit Deinen fiesen Tricks abhängen kannst? Irgendwie komme ich Dir immer auf die Schliche... auch wenn's manchmal etwas länger dauert! Der Herr muss sich offensichtlich erstmal an die deutsche Gangart gewöhnen!

So war mein Pfingsten 2024!



Wie diese Fotos beweisen, war ich bei diesem Pfingsttreffen übrigens ein gern gesehener Fotopartner:

2 Kommentare:

Eberhard Wühle hat gesagt…

Ein köstlicher Bericht - bunt wie die Autos, und spannend geschrieben, so wie sie sich fahren.

El Gigante hat gesagt…

Vielen Dank, Eberhard!