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Montag, 1. Mai 2023

Marathon-Treffen in Winsen/Aller

Es soll ein besonderes Oldtimer-Treffen werden.

Mein Clubkamerad Mario Thimm lädt zu einem Marathon-Treffen nach Winsen an der Aller ein. Wobei mit Marathon die Farbe Marathon-metallic gemeint ist. In den 1970er Jahren waren nahezu alle Modelle des VW- und Audi-Konzerns, vom Weltmeister Käfer über den ersten frontgetriebenen und wassergekühlten VOLKSWAGEN, den K 70, seinem Nebenbuhler 411/412, über die AUDI Design-Ikone Coupe S bis hin zum Wankel-Wunder Ro 80 in diesem Farbton mit dem Lackcode L96M erhältlich.


Die Einladung

 

1973 entschied sich auch Mario's Vater Harry für einen solchen VW K 70 als Sondermodell in Marathonmetallic, also als LS mit 100 PS. Anlässlich dieses 50.jährigen Jubiläums wollen sich am 29. und 30 April also Besitzer von Fahrzeugen diesen Farbtons zu zwei ereignisreichen Tagen mit ihren Wagen auf dem Platz vor Mario's KFZ-Teileladen in Winsen treffen. Zwischen 10- und 11:30 Uhr treffen immerhin neun marathon-metallic-farbene Autos ein: ein VW Käfer, eine AUDI 100 Limousine, zwei AUDI Coupe S und fünf VW K 70. Außerdem erschienen zwei VW K 70 in etwas dunklerem Alaskablau-metallic sowie ein VW K 70 in türkis-metallic.

Auch Harry Thimm zu Ehren treffen wir uns also in Winsen/Aller.

Unter den angereisten marathon-metallic-farbenen K 70 ist auch mein Fahrzeug, das ich allerdings letzte Woche an meinen Sohn Lukas übergeben habe. Ich selbst wollte eigentlich mit meinem silber-metallic-farbenen Sizilianer teilnehmen, habe jedoch nach dem aufregenden Herzschlagfinale durch die Volluntersuchung und das H-Gutachten noch keine Dokumente ausgehändigt bekommen und konnte das Fahrzeug daher leider noch nicht zulassen. Ich bin deshalb mit unserem MULTIVAN REDSTAR zugegen.

Von Familie Thimm werden wir gut gelaunt und mit Kaffee und belegten Brötchen herzlich empfangen. Natürlich finden modellübergreifend rege Gespräche zwischen den Angereisten statt.

Samstagmorgen: es beginnt

Hellblaue Runde
Dann besteigen wir alle unsere Autos und folgen Mario's vorausfahrenden marathon-metallic-farbenem K 70 LS. Ich wundere mich noch ein wenig, dass wir alsbald in der Ortsmitte Richtung Südwinsen abbiegen. Dort wohnen nämlich Mario's Eltern. Jetzt ahne ich, was genau Mario vorhat. Der gesamte Tross der marathon-metallic-farbenen Fahrzeuge stoppt vor Mario's Elternhaus.

In der Einfahrt steht Mario's Mutter Lydia neben seinem im Rollstuhl sitzenden Vater Harry. Über ihn ist mir seit geraumer Zeit bekannt, dass er leider unter Altersdemenz leidet. Ich kenne Harry seit fast dreißig Jahren, wir hatten stets ein bestes Verhältnis. Durch seine Krankheit bedingt, habe ich ihn ewig nicht mehr gesehen.

Er hat sich sehr verändert - seine Krankheit hat ihn sehr verändert... deshalb spüre ich einen dicken Kloss im Hals und muss tatsächlich ein bisschen mit meinen Emotionen kämpfen! Für mich ist dies eine überaus tiefe und bewegende Begegnung. Natürlich steige ich aus dem Auto und begrüße Harry (Lydia natürlich auch!), teile ihm die Hoffnung mit, dass er mich erkennt. Seine Worte sind zwar schwer zu verstehen, aber ich ahne, dass er meinen Namen weiß. Während er mir sanft die Hand drückt, lobt er meine Arbeit als Redakteur des Clubmagazins K 70-POST: "... immer, wenn ich Deine Zeitung lese, wird meine Welt bunt! Deine Beiträge lese ich wirklich gern!" Seine Aussage rührt mich zutiefst! Vielen lieben Dank, lieber Harry! Dieses Lob ist mir unglaublich viel wert!

Wir erweisen Harry die Ehre

Er freut sich,...

... denn er ist auch mal K 70 gefahren


Als der Tross der marathon-metallic-farbenen Fahrzeuge weiterfährt, bleiben Lydia und Harry allein in ihrer Einfahrt zurück. Harry winkt zum Abschied mit einem Tuch. SCHLUCK!😢

Unser nächstes Ziel ist das Deutsche Erdölmuseum in Wietze. Tiefbauingenieur Wolfgang Hänsel erklärt uns überaus anschaulich, warum und wie es an diesem Ort zur Ölförderung kam. Dabei hat er auch viele interessante Details aus dieser Zeit zu berichten.

Vorm Deutschen Erdölmuseum Wietze

Alle lauschen den Ausführungen des Tiefbauingenieurs

Altes Bohrgerät...

... neueres Bohrgerät

Lukas kennt Bohrköpfe - sein Opa hat bei der DEUTAG gearbeitet
















Hier kommt der ölige Schmodder durch das Grundwasser bis an die Oberfläche
Schließlich geht die Ausfahrt zunächst mal zu einem Foto-Zwischenstopp. Die Hauptakteure stellen sich in einem großen Halbkreis auf und lassen sich ablichten. Auch mein tornadoroter Bulli darf dann mit aufs Bild - er ist sozusagen der rote Punkt im Stilleben.

Blaues Stilleben mit rotem Punkt

Vorm Blaubeerland-Cafè in Grethem
Hinterher landen wir am Blaubeerland Cafe in Grethem. Bei diesem Aufenthalt werden sehr leckere Kuchen und Torte angeboten, bevor dann die Rundfahrt in den Kalandstuben im Museumshof in Winsen bei Essen und Geselligkeit endet.

Der Tag klingt bei den Thimms zuhause aus. Ich übernachte dort im Bulli vor der Haustür.

Angenehmer Stellplatz bei Manuela und Mario vorm Haus
Am Sonntagmorgen geht es dann nach einem gemeinsamen Frühstück wieder auf den Platz vor der Thimmschen Firma. Heute gibt es keine Fahrzeuge von AUDI, dafür sollte jedoch eigentlich ein VW 412 dabei sein - kurzfristig sagt der Teilnehmer aber ab, weil sein Auto ATF-Öl verliert. Aber Olaf Steenbock, im Internet sehr aktiv unter "Altblechfieber" oder "OST-BLOG",  ist mit seinem marathon-metallic-farbenen 74er Passat aus Hamburg angereist. Außerdem sind auch die K 70-Club-Mitglieder Jens und Jonas Hemtschak aus Gröningen bei Magdeburg mit ihrem weißen K 70 dabei. Damit treten wir diesen Sonntag mit zusammen zehn Fahrzeugen unsere kleine Erlebnisreise an.

Olaf Steenbock ist mit einem in dieser Farbe sehr

... seltenen VW Passat von Hamburg gekommen
Diesmal geht es ins nahegelegene Celle. Dort findet unter der sehr unterhaltsamen Leitung von Harald Hintz eine Stadtführung statt.

Parkdeck mitten in Celle

Celler Schloss

Für Celler wohl alltäglich...

... eine Bisamrattenfamilie genießt die Frühjahrssonne

Unser Stadtführer





Ich muss gestehen, dass Celle eine sehr schöne Altstadt hat. Es ist sehr gemütlich hier!
 
Hier war Hermann Löns gern zu Gast
Es folgt eine klassischen Schlossführung in den Räumen des Residenzmuseums im Celler Schloss. Dort erfahren wir Einiges über die Geschichte der Welfen (die in Celle regierten) und damit über die Geschichte des Fürstentums Braunschweig-Lüneburg/Celle, das Kurfürstentum Hannover und die Personalunion mit Großbritannien. Es werden spannende Geschichten über Persönlichkeiten, die im Celle Schloss gelebt haben, erzählt, es geht aber auch um die Baugeschichte des Celler Schlosses von den Anfängen 1318 bis ins 19. Jahrhundert.

Klassische Gemälde

Waffeleisen inklusive Rezept
 
Die Schlosskapelle ist farbenfroh... ungewöhnlich für eine evangelische Kirche

Schließlich haben wir alle platte Füße. So geht es zurück zum Parkdeck, wo unsere Autos und ein paar Happen Kuchen warten. Die heutige Runde geht dann etwa 15 Kilometer nördlich von Celle bei einem leckeren Essen im Dorfkrug in Eversen ihrem Ende entgegen.

Kurz nach 20:00 Uhr habe auch ich dann die gut 120 Kilometer Rückreise geschafft und parke den REDSTAR wieder in der heimischen Garage.

Schön war's, Manuela und Mario. Vielen Dank für die tolle Organisation. Es war ein rundes und kurzweiliges Programm!
👍

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