* Als "Kleine Maas" wird der Fluss Mosel bezeichnet HAPPY HOLIDAYDa möchte man im Urlaub ein wenig Ruhe einkehren lassen und landet zwecks dessen über 400 Kilometer weiter südlich auf dem an sich beschaulichen Campingplatz "Happy Holiday" im lediglich knapp 850 Seelen zählenden rheinland-pfälzischen Örtchen Ellenz-Poltersdorf (ist dieser Name Programm?) unmittelbar an der Mosel, direkt gegenüber der Jahrhunderte alten Burgruine Metternich in den Weinbergen über Beilstein.Die meisten der Menschen, die hier augenscheinlich nicht ihren ersten Sommer verbringen, sind belgischer Staatsangehörigkeit, auch einige Niederländer und ein paar Deutsche verbringen ihren Urlaub hier zumeist in Wohnmobilen oder Wohnwagen. Speziell die Wohnwagen (... eigentlich trennt sich hier bereits die Spreu vom Weizen: heute brettert man vorzugsweise mit reisebusgroßen Mobilehomes mit 120 km/h und mehr über Autobahnen - ein normaler Wohnwagen darf ja sonderzugelassen maximal nur mit 100 km/h unterwegs sein!) stehen etwa einen halben Kilometer direkt entlang des Flusses und gehören Dauercampern, die für ein ansehnliches Sümmchen ihr mobiles Bleibe das ganze Jahr hier abstellen dürfen. Im Winter müssen sie ihren Standplatz allerdings komplett räumen, weil sonst die Mosel bei Hochwasser ihr Tribut fordern könnte. So bekommen halt auch diese Anhänger regelmäßig Bewegung. |
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Gegenüber des Campingplatzes thront Burg Metternich |
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LÄRMIn den zehn Tagen unserer Anwesenheit bemerke ich, dass Belgier ihre Wohnwagen offenbar rationell teilen oder verleihen. Sollen sie machen - für mich wäre das nichts!
Was mich allerdings enorm an ihnen nervt ist, dass die Erfinder der Pommes und Pralinen ständig - zuweilen auch in Gruppen gröhlend NACHTS! - und ohne Unterlass in wirklich aufdringlicher Lautstärke palavern. Ich weiß nicht, ob es daran liegt, dass sie Romanisches Lothringisch, Champenois, Limburgisch, Luxemburgisch, Ripuarisch, Picardisch oder Wallonisch sprechen. Ihre eigentlichen Amtssprachen Belgisches Niederländisch (Flämisch), Belgisches Französisch oder sogar (selten) Deutsch machen dieses Sprachwirrwar jedenfalls weder hörenswerter noch sonderlich angenehmer. Außerdem: Das Grauen der modernen Menschheit: SELBSTWACHSENDES GRASWo ich schon dabei bin: offensichtlich haben die westlichen Nachbarn einen ausgeprägten Hang zur ausgiebigen Rasenpflege. Es vergeht wirklich kein Tag, an dem nicht schon gleich morgens rücksichtslos mit dem eigenen Rasenmäher um den Wohnwagen oder das Wohnmobil herumgeknattert wird. Ganz ehrlich: mir persönlich würde ja etwas fehlen, wenn ich in den Urlaub nicht auch meinen Rasenmäher mitnehmen könnte. Und natürlich auch einen Rasentrimmer braucht man unbedingt, also am liebsten so einen Wildmäher mit Nylonschnüren unten drunter! SSSIIIRRRR SSSIIIIIRRR!!! SSSIIIIIIIIIIIIIIIIIRRRRRRR!!! Und wenn der Rasen um das eigene mobile Heim endlich zum englischen Rasen gestylt ist, dann röhren sie mit dem Rasenmäher MMMÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖHHHHHHH!!! freundlicherweise und unaufgefordert um den Camper des belgischen Nachbarn zur Linken und zur Rechten und gegenüber die drei nachbarlichen Areale müssen natürlich auch noch unbedingt unters Messer. Morgens, mittags, abends! Laut = fleißig! Auch im Urlaub! Was bitte stimmt mit diesen Menschen nicht? Zum Wochenende kommen dann endlich auch die Nachbarn von zuhause zu ihrem Wohnwagen auf den Campingplatz. Und das Erste, was sie herausholen, ist tatsächlich der eigene Rasenmäher... und vollkommen egal, wie kurz der Rasen eh schon vom Nachbarn verschnitten wurde - wie unter Zwang beginnt das kollektive Rasenpflegeprogramm automatisch von vorn! MMMÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖHHHHHHH!!! Der unvergleichliche Dolby-Surround-Sound dieses Rasenmähergeschwaders erzeugt ordentliche Wellen auf meinem Frühstückskaffee und scheint ein belgisches Ritual zu sein! Wenn die Mäher endlich verstummt sind, werden erstmal ausgiebig vor dem Vorzelt in lautem Limburgisch (oder was weiß ich, was das für ein Slang ist) die aktuellsten Neuigkeiten aus dem fernen Koninkrijk kundgetan. Wie Gäste benehmen sich diese Leute aus der römischen Provinz "Gallia Belgica" jedenfalls nicht. |
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Also versuche ich mich notgedrungen irgendwie an diese Dauerbeschallung zu gewöhnen. Genau genommen wird der Wunsch nach erholsamer Ruhe ja obendrein durch Sportboote und Jetski auf der Mosel, unzählige Motorräder, Autos, LKW und Traktoren (oftmals offenbar mit angehängten Wohnwagen unterwegs zu irgendwelchen Treckertreffen) auf den Straßen beidseits der Mosel, und sehr lärmintensiven Arbeiten in den umliegenden Weinanbaugebieten ad absurdum geführt. Fazit: tatsächlich ist es zuhause deutlich ruhiger! |
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Um den überflüssig lautstarken Aktivitäten der lieben Mitmenschen auf dem Campingplatzes zu entgehen, unternehmen wir Tagesausflüge. Grottenschlecht ist übrigens auch das Verkehrsverhalten der hiesigen Autofahrer, insbesondere der belgischen Verkehrsteilnehmer. Ihnen scheint ständig vordergründig bewusst zu sein, dass sie ja im Urlaub sind. So schlendern die Herrschaften stets deutlich zu langsam an der Spitze von schier endlosen Fahrzeugschlangen die Mosel entlang. Es wird oftmals sehr gefährlich abrupt und sinnlos gebremst oder einfach ohne Blinken abgebogen. Hm... meine Themenwahl wird irgendwie nicht besser. Sorry! |
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Nur ein paar Kilometer die Mosel hinauf steht in 381 Metern Höhe das Bremmer Gipfelkreuz auf dem Bremmer Calmont. Der hat nix mit dem ehemaligen Fußballfunktionär Reiner Calmund zu tun, es ist vielmehr der mit bis zu 68 Grad Neigung steilste Weinberg der Welt. Allerdings haben wir einige Problem überhaupt dorthin zu finden. Hinweisschilder sind rar oder fehlen ganz. Google Maps weiß auch kaum Rat. |
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Eine viertel Stunde müssen wir noch zu Fuß gehen, dann stehen wir vor einem tollen Panorama über der wohl schönsten Moselschleife. Ich beschließe, mir diesen Ort von noch weiter oben anzusehen und starte einen Flug mit meiner Drohne. |
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An einem anderen Tag wollen wir uns mit Freund Peter und seiner Lebensgefährtin Marion in Kamp-Bornhofen im Rheintal treffen. Obwohl es eigentlich per Luftlinie nur 30 oder 40 Kilometer dorthin sind, sorgen die Straßen durchs Mosel- und später durchs Rheintal und per Hunsrückhöhenstraße zu über einer Stunde Fahrzeit. |
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Rheinfähre Boppard |
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Bei nächster Gelegenheit besuchen die Beiden uns an der Mosel. |
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Als nächste Aktivität steht wieder der Rhein auf dem Programm. Auf ihm fahren wir mit der "Loreley Elegance", einem typischen kleinen Ausflugsschiff, von Kamp-Bornhofen aus bis zum Loreleyfelsen und wieder zurück. |
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Burgen gibt es in unserem Urlaub natürlich reichlich zu sehen. Über Cochem steht in 154 m Höhe die Reichsburg, unserem Campingplatz gegenüber thront in 150 m Höhe Burg Metternich, unterwegs von Koblenz nach Ellenz-Poltersdorf passieren wir unterhalb Burg Thurant (172 m). |
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Auf unserem Weg nach Hause kommen wir an Wershofen/Eifel vorbei. Dort machen wir einen kurzen Abstecher bei Wohllebens Waldakademie. Förster und Naturschützer Peter Wohlleben ist mir durch seine TV-Auftritte und Aktivitäten auf Facebook bekannt. |
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So langsam geht es wieder Richtung Norden! Auf den Bildern cruisen wir noch eben durch Köln! |
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Alte Autos und Urlaub... sind bei Weitem nicht alle Themen, über die ich hier erzähle.
Andreas Kernke
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Mittwoch, 30. August 2023
Urlaub an der "Kleinen Maas"*
THEMATIK:
Autos allgemein,
La Vita,
VW Bulli
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