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Mittwoch, 27. Mai 2015

29. Pfingsttreffen des 1. Internationalen K 70-Clubs im Kreis Wesel

Je älter so ein Automobil wird, desto wahrscheinlicher scheint, dass es mal liegenbleibt. Leider klingt das nicht nur logisch, es bewahrheitet sich auch immer wieder. In den letzten dreizehn Jahren - die Zeit, in der ich mit meinem K70 an Ausfahrten teilnehme - habe ich von diversen automobilen Ausfällen immer nur von Anderen gehört oder gelesen. Dieses Mal hat MICH das Schicksal ausgewählt.

Unterwegs auf der A1
Eigentlich begann alles ganz normal - wir waren mit dem K 70 und Marcel's Audi Coupé sogar mit kurz nach 9 Uhr früh genug aufgebrochen, um pünktlich am 29. Pfingsttreffen des 1. Internationalen K 70-Clubs in Schermbeck teilzunehmen. Trotz lebhaftem Pfingstverkehr wählten wir die A1 Richtung Süden - lediglich in der Gegenrichtung stand eine beachtliche Blechlawine. Am Lotter Kreuz wechselten wir Richtung Westen auf die A30. Keine fünf Minuten auf dieser Autobahn war ein seltsames Geräusch aus dem Fahrzeugbug zu vernehmen. Erst leiser, aber stetig zunehmend. Das Geräusch selbst ist eigentlich kaum zu beschreiben, eine mittelhohe Schwingung, ähnlich dem Klagelaut einer Robbe.

Um kein Risiko einzugehen, verliess ich die nächste Abfahrt und blieb auf einem Pannenstreifen stehen. Da ich vor ein paar Wochen das gesamte Radlagergehäuse des rechten Vorderrades erneuert hatte, vermutete ich genau dort ein Problem. Und richtig - das rechte Vorderrad wies ein enormes Spiel auf. Dem musste auf den Grund gegangen werden. Doch ich stellte fest, dass ich mein komplettes Werkzeug zuhause vergessen hatte. Nichtmal einen vernünftigen Wagenheber hatten wir an Bord. Doch wozu bin ich schließlich seit 1984 ADAC-Club-Mitglied?

Gelber Engel am K 70

Keine halbe Stunde später gesellte sich also ein "Gelber Engel" zu uns. Der Pannenhelfer diagnostizierte schnell, dass das rechte Radlager sein kurzes Leben bereits wieder beendet hatte. Da ich das alte, ausgetauschte Teil zwecks Aufarbeitung auf dem bevorstehenden K 70-Treffen in die Hände eines Fachmanns übergeben wollte, hatte ich es dabei. Da der Wechsel eines vorderen Radlagers beim K 70 kein langwieriger Auffwand ist, tauschte es der ADAC-Mitarbeiter nochmals. 
Mit einer Wasserpumpenzange an der Zentralmutter

Das Radlager macht Probleme

Doch nach der anschließenden Probefahrt stand fest, dass damit weder eine Weiter-, noch eine Heimfahrt zu meistern war. Nun musste also ein Abschleppwagen her. Marcel fuhr schonmal weiter zum K 70-Treffen.

Huckepack nach Hause

Verpasstes SIKU- und Audi-Museum

Dank meiner ADAC-Gold-Mitgliedschaft brachte uns der Abschlepper schließlich eineinhalb Stunden später nach Haus. Gut, dass uns dort eine ausreichende Auswahl an Autos zur Verfügung steht - wir luden all unsere Sachen in einen anderen fahrbaren Untersatz und trafen endlich gegen 17.00 Uhr am Zielort ein.

Die zu besuchenden Tages-Attraktionen, das SIKU und Audi-Museum in Stadtlohn sowie die Schnapsbrennerei Böckenhoff in Raesfeld-Erle, hatten wir leider somit verpasst. 
Wir haben den K 70-Club an der Schnapsbrennerei gefunden

Trotzdem begrüßte uns die überaus große Gruppe der versammelten K 70-Enthusiasten gut gelaunt. Vor dem Abendessen konnten alle Beteiligten zunächst ihre Übernachtungsmöglichkeiten aufsuchen. Deshalb fuhren wir erstmal zum Campingplatz Sybergshof. Dort hatten wir nämlich für die kleine Familie meiner Tochter einen Wohnwagen und für uns ein kleines Blockhaus gemietet.

Gemeinsames Abendbrot

Deshalb fuhren wir erstmal zum Campingplatz Sybergshof. Dort hatten wir nämlich für die kleine Familie meiner Tochter einen Wohnwagen und für uns ein kleines Blockhaus gemietet.

Das Abendessen nahm die Gesellschaft im Restaurant "Zur Mühle" in Schermbeck-Gahlen ein. Bei leckerem Essen und Trinken sowie guter Laune ließen wir den Abend ausklingen.
Traktorenmuseum Pauenhof

Für den nächsten Tag hatte das Organisatorenteam um Nadine und Ingo Menker den Besuch im Traktorenmuseum Pauenhof in Sonsbeck vorgesehen. 

Dort war eine unglaubliche Sammlung vieler unterschiedlicher Traktoren aller denkbaren Baujahre zu besichtigen - und sogar selbst zu fahren. Die Kinder, aber auch Väter und Mütter kurvten begeistert auf alten Deutz-Schleppern über die Teststrecke. Andere Besucher ließen sich derweil kalte und warme Getränke im Café des sonnigen Innenhofes schmecken.






... wenn der Vater mit dem Sohne

Treckerfahren für die ganze Familie

Begeisterung

Ob die Drei wohl Spaß haben?

Auch die Holland-Connection fährt Deutz

Und was machst Du den ganzen Tag? Trecker fahr'n!


Dieses Gefährt mit enormer Breite hat nichts auf der linken Spur einer Autobahnbaustelle zu suchen, oder?
K 70 soweit das Auge reicht

Nachmittags fuhr der K 70-Konvoi dann zum Flughafen Wesel. Dort wartete bereits ein Fotograf der "VW-Scene" auf automobile Fotomodelle. Ein außerordentlich begehrtes Fahrzeug war dabei sofort Marcel`s Audi Coupé - aber natürlich auch ein K 70 wurde abgelichtet.

Doch das eigentliche, absolute Highlight dieses Pfingsttreffens sollte hier bei den Segelfleigern und den Fallschirmspringern stattfinden. Denn eine handvoll Mutiger wollte sich per Tandemsprung in vier Kilometern Höhe aus einem Flugzeug stürzen.
Doch die tagelange mentale Vorbereitung dieses spektakulären Events stellte sich im Moment der Bezahlung als vergeblich heraus. Statt der bereits Wochen vorher angekündigten 120,- EUR sollten nun plötzlich 189,- EUR für einen Tandemsprung fällig sein - eine Tatsache, die unmittelbar vier Personen (nämlich meine Stiefkinder, meinen Sohn und meinen Schwiegersohn) um die sicherlich interessante Erfahrung eines Fallschirmsprungs brachte.

Die mutige Els

Doch trotz der überraschenden Preisexplosion gab es eine mutige Person aus der Gesellschaft des K 70-Clubs, die sich dadurch nicht von ihrem Vorhaben abbringen ließ. Piet Hasper's Ehefrau Els sah diese Gelegenheit als eine ihrer vielleicht letzten Möglichkeiten, sich einfach mal in großer Höhe aus einem Flugzeug fallen zu lassen. Denn eigentlich gilt die 71-Jährige eher als still und zurückhaltend.

Deshalb habe ich sie, soweit es mir möglich war, auf ihrer aufregenden Reise mit der Kamera begleitet. Die Nahaufnahmen während des "Fluges" entstanden allerdings durch eine sogenannte Action-Cam am Arm des begleitenden Fallschirmspringers.








Auf geht's!

4.000 Meter erreicht



Els Skydiver









Auf dem Weg zum Landeplatz

Der K 70-Club vom Fallschirm gesehen (rechte obere Ecke)



Füße hoch!

Saubere Landung!


Gegen 16.15 Uhr war das Flugzeug dann jedenfalls in großer Höhe (angeblich 4.000 Meter) über dem Flugplatz zu sehen. Winzige Pünktchen lösten sich von dem Flugzeug und fielen durch das Blau des Himmels - Els' freier Fall dauerte ca. eine Minute, dann öffnete sich der dunkelblaue Fallschirm. Weitere zwei Minuten später landete sie auf dem Hosenboden im Gras vor den Füßen der Zuschauer. Wenn man nun bedenkt, dass Els unter Höhenangst leidet, muss man nach dieser Aktion den Hut vor ihr ziehen!


Währenddessen sollten auch die segelfluginteressierten K 70-Fahrer in die Luft gehen - doch auch dort stellte sich Enttäuschung ein: genau in dem Moment, als der erste Kandidat die Lüfte erobern wollte, zerlegte sich die Winde, mit der die Segelflugzeuge quasi in die Höhe gezogen wurden, in ihre Einzelteile.

Somit zerplatzte der Traum vom Fliegen wie eine Seifenblase. Letztendlich ließ sich wenigstens noch mit einem Tragschrauber und einem Ultraleichtflugzeug abheben.
Am Ende dieser Veranstaltung wurden alle anwesenden K 70 für ein Foto zu einem großen Halbkreis aufgestellt. Anschließend ging es im Konvoi zurück zum Abendbrot und Tagesabschluß im Restaurant "Op den Hövel" nach Schermbeck. Bereits hier verabschiedeten sich einige Teilnehmer, die am nächsten Morgen die Heimreise antreten wollten.




Der Rest, immerhin noch gut ein Dutzend Fahrzeuge, brach am Montagmorgen auf zum Landschaftspark Duisburg-Nord. Dieser 200 Hektar große Landschaftspark rund um ein stillgelegtes Hüttenwerk ist ein Industriekulturdenkmal. Wie so häufig im ehemaligen Ruhrpott, haben hier die Kultur und vielfältige Freizeitbeschäftigungen den ursprünglichen Verwendungszweck abgelöst. Unter anderem diente das Gelände schon vielen Filmproduktionen, z.B. "Manta, Manta", als Kulisse. Nach einer ausgiebigen Führung inklusive Besteigung eines Hochofens sowie anschließendem Verspeisen einer zünftigen "Manta-Platte" - natürlich Currywurst mit Pommes Majo - löste sich die K 70-Gesellschaft auf und verstreute sich wieder in alle Himmelsrichtungen.






4 Kommentare:

  1. Und was hatte der K70 ?

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    1. Hi Christoph,

      hab ich doch geschrieben: das vordere rechte Radlager ist im Eimer!

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    2. Das war also schon wieder kaputt und das alte war auch nichts mehr...
      Ich hatte das jetzt mit dem Schalter für den Rückwärtsgang. Erneuert weil undicht und schon war er wieder undicht... ich hoffe er ist jetzt wieder gesund.

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    3. Hi Christoph,

      ich fürchte, beim Umbau ist irgendetwas falsch gelaufen - es fehlte letztendlich nachher irgendwie eine Lagerschale. Und es ist einfach nicht nachvollziehbar, wo die geblieben ist.

      JETZT läuft aber wieder alles prima! Mit dem neuen Radlager hat der K 70 schon wieder gute 240 Kilometer (ein Mal Oldtimermarkt Bockhorn und zurück) abgespult - zur vollsten Zufriedenheit!

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