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Profilverlust an den Innenkanten... |
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... durch verstellte Spur |
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Gerade steige ich aus unserem Bulli.
Dabei fällt mein Blick eher beiläufig und rein zufällig auf das im vollen
Lenkeinschlag herausstehende linke Vorderrad... und stutze!
Hä??? Was
ist denn da los? Der erst vor einigen Wochen aufgezogene nagelneue Reifen
weist auf der Innenseite der Lauffläche fast kein Profil mehr auf. Das
gibt's doch wohl nicht! Moment mal... dass ich dem Wagen die neuen Reifen
aufziehen lassen habe, ist jetzt... ich muss mal eben nachrechnen... ziemlich
genau dreizehn Wochen her. In diesem Zeitraum hat der REDSTAR gut und
gern 7.000 Kilometer abgespult. Dass Reifen, der Reifen der Beifahrerseite
weist nämlich die gleiche Erscheinung auf, bei dieser Kilometerleistung
derart abbauen, ist eher ungewöhnlich. Das weist wohl auf eine falsch eingestellte
Vorderachsgeometrie hin.
Nur blöd, dass ich die Vorderachse eben auch genau vor dreizehn Wochen
habe einstellen lassen, denn nach der Erneuerung der oberen Querlenkerbuchsen
blieb mir gar keine andere Wahl. Die Werkstatt meines Vertrauens hatte
unseren Bulli dafür extra in einen Fachbetrieb gebracht. Weshalb wir dann
auch davon ausgehen durften, dass diese Arbeit mit einer entsprechenden Sorgfalt erledigt worden
ist.
Wie sorgfältig die Vorderachse eingestellt wurde, sehen wir ja nun. Irgendwie
macht mich das sauer! Jedenfalls gibt das 'ne fette Reklamation!
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... gleich kommt der Onkel Doktor |
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Als ich montagmorgens mit diesem Problem in der Werkstatt
unseres Vertrauens auftauche, stoße ich sofort auf Verständnis und werde
direkt an den zuständigen Fachbetrieb weitergeleitet.
Wenige Minuten später
steht der REDSTAR schon auf einem Vermessungsstand für Achseinstellungen.
Diese Apparatur macht auf mich einen hochtechnischen Eindruck - das Fahrzeug
wird offensichtlich mit Sensoren an den Reifen ausgestattet und optisch
vermessen - das ganze ist, natürlich, computerunterstützt.
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... über den Wolken |
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Was will uns das sagen? |
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Doch beim Beobachten der Geschehnisse an meinem Auto und
der ihn umgebenden Messtechnik bestätigt sich mal wieder die alte Weisheit
"ein Computer ist immer nur so schlau wie der, der ihn bedient".
Das Fachpersonal macht zeitweise einen eher hilflosen Eindruck. Als ich
mich etwas dichter herantraue - ich will ja schließlich nicht aufdringlich
sein und niemanden nerven, weil ich ihm auf die Finger schaue - erkenne
ich sehr schnell, woran es hakt. Der Monitor zeigt eine Auswahl von VW-Transportern,
artig nach Baujahren sortiert. Zunächst muss ich eingreifen: "Nein,
das ist kein T2, es ist ein T3, Baujahr 92!"
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Es kommt dann, wie ich es erwarte: "Nein, sie müssen Baujahr 1979 bis 1990 nehmen. Ich weiss nicht, warum Baujahr 92 nicht aufgeführt ist. Wenn sie 91 bis 95 nehmen, dann sind es Werte für den T4". Vorsichtshalber versucht man es mit diesen Werten aber erstmal. Da kann ja jeder Kunde kommen und sich hier einmischen und vorgeben, Ahnung zu haben. Ich lasse sie gewähren... irgendwann merken sie schließlich selbst, dass es nicht passen kann. Nickend erkläre ich, dass ich es auch nicht zugelassen hätte, wenn sie meinen Hecktriebler mit Fronttriebler-Werten eingestellt hätten. "Ach ja, stimmt ja auch!"
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So darf datt nich...! |
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Abgefahren, ey! |
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Übertreibung veranschaulicht die Sache |
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Also doch T3 und Baujahr 1979 bis 1990 - das hätten wir schon
vor fünf Minuten haben können, aber... gut!
Eine bildliche Darstellung der
Vorderachse macht bewußt übertrieben klar, wie die Räder momentan ausgerichtet
sind: das linke zeigt viel zu sehr nach außen, das rechte ist auch nur unwesentlich
besser nach rechts zeigend. Mit anderen Worten: die Spur ist total verstellt!
Also wird sie wieder ausgerichtet.
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Als es schließlich um die Einstellung des Sturzes geht, sucht der Monteur minutenlang nach der Verstellmöglichkeit. Die dafür zuständigen Bolzen des oberen Querlenkers hatte ich bei der Restaurierung zusammen mit den Buchsen und den Exenterscheiben erneuert - die zeige ich dem Fachmann, was er mit "ach da!" kommentiert. Spätestens jetzt dürfte ihm klar geworden sein, dass er eigentlich überbezahlt ist. Na ja!
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Hier verstellt man die Spur rechts vorne... |
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... und hier links vorne |
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Nach gut eineinhalb Stunden (!!!)
rolle ich vom Hof des Fachbetriebes. Der Werstatt meines Vertrauens liefere
ich noch eben meinen Erlebnisbericht und das Messprotokoll ab - dort ist
man über meine Schilderungen etwas perplex. Wir stimmen jedoch überein,
dass die Vorderachse im Gegensatz zu vorher, jetzt endlich richtig eingestellt
ist. Die Kosten dafür und für zwei neue Vorderreifen inklusive Montage gehen
auf's Haus. Na denn!
Nachträglich habe ich mich übrigens noch mit einem
TÜV-Sachverständigen (mit denen ich ja als Fahrlehrer ständig zu tun habe)
über diese Sache unterhalten. Im Falle einer polizeilichen Kontrolle wären
für die einseitig abgefahrenen Reifen bereits Punkte in Flensburg fällig
gewesen. Na lecker!
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Hey El Gigante,
AntwortenLöschengenau das Gleiche wurde heute bei der Inspektion vom Passat meiner Eltern festgestellt. Die Vorderreifen (zwei Jahre alt) waren innen bis auf 1 mm Profil abgelaufen. Anscheinend hatte mal einer von den beiden ein mächtiges Schlagloch erwischt. Aber gut, da der Passat ansonsten gut läuft und man an Sicherheit nicht sparen will, gibt es die Reifen neu.
Freut mich aber, dass es für euren Bulli so gut ausgegangen ist. Zwei neue Vorderreifen umsonst ist doch nicht schlecht!
Schöne Grüße
Lars
Ärgerliche Geschichte, besonders bei neuen Reifen - aber ist ja gut ausgegangen!
AntwortenLöschenWenn man nicht alles selbst macht! (Oder zumindest überwacht)