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Sonntag, 27. April 2014

Irgendwas ist ja immer...

Kleines REDSTAR-Summary der letzten Wochen:

1. Ein KFZ-Sachverständiger hat den Bulli zwecks Wertermittlung unter die Lupe genommen. Das Ergebnis ist erfreulich, denn für das Fahrzeug hat der Gutachter einen Wiederbeschaffungswert von 11.800,- Euro ermittelt.
Wenn die rote LED nervt... wird sie einfach abgeklebt!

Nicht schön!

2. Die noch immer rot blinkende (aber inzwischen mit einem schwarzen Aufkleber abgeklebte) Kühlwassermangelanzeige ist trotz aller Anstrengungen nicht zu löschen. Vorab: natürlich ist ausreichend Kühlwasser vorrätig! Ich habe die komplette Elektrik bezüglich dieses Blinkens von einem Bullispezialisten durchtesten lassen. Sein Urteil: es kann nun nur noch am Kombiinstrument liegen. Das ist allerdings schon durch frühere unfachmännisch durchgeführte Basteleien derart verfrickelt, dass ich sogar die Leiterfolie an der Rückseite bereits notdürftig mit einem Lötkolben flicken musste. Vor allem für den 14-poligen Stecker, durch den die Ströme für die einzelnen Anzeigen wie Tankfüllstand, Kühlwassertemperatur, Drehzahlmesser und sämtliche Kontrolleuchten dem Kombiinstrument zugeführt werden, musste eine andere Verbindung erfunden werden - der Anschluß war nur noch als unbrauchbare Plastikbrösel vorhanden. Schweren Herzens musste ich die Kabel also kurz vor dem Stecker trennen und stattdessen mit einer Staffel Lüsterklemmen verbinden. Ob somit jedoch die einwandfreie Funktion aller Instrumente gegeben ist, lässt sich nicht wirklich zweifelsfrei feststellen.

Schlimmer geht's kaum!
Das wurde mir spätestens klar, als nach einer schwungvoll gefahren Kurve des Autobahnkreuzes Oldenburg-Ost plötzlich der Vortrieb nachließ... der Bulli blieb sogar auf dem Pannenstreifen stehen. Nach einem bisschen Orgeln nahm der Motor glücklicherweise seinen Dienst wieder auf. Eines war mir jedoch sofort klar: auf die Tankanzeige (noch viertel voll) ist kein Verlaß! Und die nächste Tankstelle war unsere!


Also lautet ein Beschluß, dass das Kombiinstrument ersetzt werden muß! Doch gerade die Drehzahlmessercockpits werden zu stolzen Preisen gehandelt. Bei eBay werden gern mal über 400,- Euro gefordert (und wohl auch bezahlt), eine andere Quelle wollte 270,- Euro inklusive Versand. Durch Zufall erfuhr ich per Internet über den Dithmarscher Lars Golly von Dithmarschenbulli.de. Dort wurde mir fairerweise angeboten, den Instrumententräger an seinem angestammten Arbeitsplatz zu besichtigen und mich somit von seiner ordnungsgemäßen Funktion zu überzeugen. Vor meinen Augen würde das Kombiinstrument dann dem schrottgeweihten Multivan entnommen, halt auch eine Art der Organverpflanzung. In Dithmarschen bleibt der Preis übrigens unter 200,- Euro. Ausserdem werden wir die Abholung des Ersatzteils mit einem Besuch bei Lars & family verbinden. Den netten Lars kenne ich bisher nur aus dem Internet. Womit mal wieder bewiesen wäre: das Internet verbindet!

Diesel- und jetzt auch Kühlwasserflecken

Der Zylinderkopfdeckel hat zur neuen Dichtung auch gleich neue Farbe erhalten

3. Unser REDSTAR benimmt sich wie ein Hund: er markiert sein Revier! Soll heißen, er kleckert herum. Überall, wo er gestanden hat, sind Flecken auf dem Boden. Erst habe ich gedacht, er würde Öl verlieren. Doch die Flecken sind nicht schwarz. 

Also habe ich nach einer Quelle im Motorraum gefahndet - und Erfolg gehabt! Speziell um die dritte Einspritzdüse (von vorn) sabbert der Motor offensichtlich Treibstoff. Darum müffelt das Heck auch wie ein alter Ölofen. 

Auf Nachfrage beim Fachmann erfuhr ich, dass die sogenannte Wärmeschutzdichtung erneuert werden muss - kein großer Aufwand... nur mit 'ner 27er Langnuss... usw. usw. Im Übrigen sollte ich auch mal die Zylinderkopfdeckeldichtung erneuern, die sei auch nicht mehr dicht.
Besonders die Flammscheibe der  linken Einspritzdüse ließ Diesel durch - jetzt ist drumrum wieder alles sauber
Okay, okay! Die Zylinderkopfdeckeldichtung aus Kork kostete kaum mehr als 2,- Euro, die Wärmeschutzdichtungen oder auch Flammscheiben (man wechselt natürlich gleich alle vier!) waren für 6,- Euro zu besorgen. Eine 27er Langnuss habe ich auch gekauft - sie war aber nicht lang genug... die werde ich also wieder zurückgeben. Für dieses eine Mal habe ich mir das Werkzeug von einer Autowerkstatt im Ort ausgeliehen.

Samstag sind die Einspritzdüsen also demontiert. Am Grund ihres Einbauortes befinden sich die Flammscheiben. Sie sind natürlich von mir erneuert worden.

Okkultes Kühlwasser unterhalb der ersten Einspritzdüse
Nachdem alles wieder ordnungsgemäß zusammengebaut war, habe ich den Motorblock mit Bremsenreiniger gereinigt. Die anschließende Probefahrt verlief problemlos. Nur bei der folgenden Dichtigkeitsüberprüfung stellte ich einen unidentifizierbaren Kühlmittelverlust in der Nähe des Kühlwasseranschlusses am Zylinderkopf fest. Ich kann aber nicht feststellen, wo genau das Kühlwasser austritt. Am Montag werde ich deshalb vorsichtshalber die Werkstatt - die, die mir auch die Langnuss ausgeliehen hatte - mit der Diagnose und Behebung des Problems beauftragen. Mal sehen, was daraus wird.

Bremslichtschalter unterhalb des Hauptbremszylinders

4. Apropos Kleckern! Ende letzter Woche stellte sich zufälligerweise heraus, dass die Bremslichter beim Tritt auf die Bremse gar nicht mehr leuchteten. Die Fehlersuche endete beim Bremslichtschalter. Der sitzt vorn unter dem Kombiinstrument - direkt am Hauptbremszylinder. Muss ich die ganze Bremsanlage entlüften, wenn ich den Schalter wechsele? Das Internet verspricht, dass ich mir das Entlüften sparen kann, wenn ich mich beeile.

Den neuen Schalter erhalte ich für knapp 8,- Euro im Teilehandel. Wenig später stopfe ich ein Stück Pappe und einen alten Lappen unter den Hauptbremszylinder und löse mit einem 22er-Gabelschlüssel den alten Schalter. Der Rest geht von Hand. Als der Schalter raus ist, halte ich das Loch mit dem Finger zu, schraube hinterher den neuen Schalter wieder ein - und mit dem Gabelschlüssel wieder fest. Och - das ging ja einfach! Einmal auf die Bremse treten - hach... es geht wieder! Na prima!
War irgendwie klar: Made in Italy hat schon versagt

Braucht der neue Schalter gleich 'ne Windel?

Einen Tag später finde ich einen kleinen See mit Bremsflüssigkeit auf der Gummimatte im Fussraum. Mist - da habe ich den Schalter wohl zu lasch festgezogen! Das kann und muss man ändern. Nun ist er dicht. Hoffentlich!
Die Kulissenbeleuchtung funktioniert wieder
5. Auch die Beleuchtung diverser Bedienelemente kriege ich langsam in den Griff. Die Ersatzteillage gestaltete sich nicht ganz unproblematisch - es sind viele unterschiedliche Birnchen und Fassungen verbaut - der Freundliche am VW-Teiletresen zuckt oft mit den Schultern. "Nicht mehr lieferbar!" Also improvisiere ich... und verbuche weitere Erfolge. Ha! - doof darf man sein, aber zu helfen muss man sich wissen!

Und 6.
 Auch die Heizungsprobleme von unserer Jungfernfahrt (qualmende Socken!) konnte ich mittlerweile ergründen. Falsch angeschlossene Heizungsleitungen sorgten für das Chaos... das hatte ich wohl beim Zusammenbauen verbockt - aber nun passt es wieder!
Es bleibt weiterhin spannend!

1 Kommentar:

  1. ... gerade erfahre ich zu Punkt 3. (Kühlwasserverlust), dass hier "nur der Wasserflansch" schwächelt. Es sei ein bekanntes und häufiges Problemchen beim JX-Motor. Der Seniorchef unserer Dorf-Werkstatt hat sich umgehend für ein adäquates Ersatzteil eingesetzt! Heute Abend ist der Flansch gewechselt und unser REDSTAR schläft wieder in der heimischen Garage! :-)

    Alles wird GUT!

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