|
||
Ich habe sooo gehofft... ich habe krampfhaft NICHT an das Schlechte geglaubt... und jetzt ist es tatsächlich DOCH passiert. Aus einer chinesischen Gefahr ist ein massives, weltweites Hochrisiko geworden. Wer hätte geahnt, dass es COVID-19 (mutmaßlich) vom „Südchinesischen Markt für Fische und Meeresfrüchte“ am Jangtse-Fluss Ende Dezember 2019 innerhalb weniger Tage über 9.000 Kilometer nach Norditalien (angeblich nach einem Fußballspiel) und Deutschland (angeblich durch einen Mitarbeiter des Autozulieferers Webasto) und kurz darauf gefühlt explosionsartig über den ganzen Erdball schafft?
|
||
|
||
Mal abgesehen davon, was die weltweite Presse, Politiker, Ärzte oder die hamsterkaufende Menschheit aus der Situation gemacht haben... eine Gefahr wie Corona gab es noch nie und wird es in der Form auch hoffentlich nicht wieder geben. Natürlich gibt es auch krude Verschwörungstheorien: irgendeine Macht (wie auch immer sie heisst) will die Menschen für den allgegenwärtigen Missbrauch unserer Erde bestrafen... sogar vernichten! So eine Art Voodoo also wahrscheinlich.
|
||
|
||
Das dürfte allerdings genau so ein hanebüchener Quatsch sein, wie seinerzeit der Gesprächs-Opener einer dreiköpfigen bibelforschenden Religionsgemeinschaft vor unserer Haustür. Dort wuchs ein gerade prächtig blühender, großer Kirschbaum. Es klingelte und ich öffnete. Nach der üblichen Begrüßung, begannen die Erleuchteten das Gespräch mit den Worten, dass der blühende Kirschbaum doch ein Wunder sei. Ich ahnte, wohin die Unterhaltung gehen sollte und wurde deswegen etwas sauer. Immerhin hatte ich damals grad die Fachhochschulreife im Fachbereich Gartenbau absolviert, kannte daher die intimsten Geheimnisse der Pflanzen. Deshalb stellte ich die kühne Behauptung eines Wunders mal eben ad absurdum. "Dass dieser Baum so hübsch blüht, ist biologisch, chemisch und meinetwegen auch physikalisch nahezu bis ins Mikroskopische erklärbar. Aber glaubt mir: ein Wunder ist es nicht! Dass es dennoch wunderbar ist, entspricht allerdings auch meiner Meinung!" Betretene Gesichter unter dynamisch kaltverformten Heiligenscheinen! Nach meiner Ausführung kam seltsamerweise kein Gespräch, wie es sich die drei Heiligen aus dem Morgenland wohl eigentlich gern gewünscht hätten, mehr zustande. Letztendlich sah ich sie nie wieder.
|
||
Zurück zu Corona. Dank der stetigen, aktuellen Berichterstattung durch alle Medien, bleibt uns natürlich die bedrohlicher werdende Nähe der Epidemie nicht verborgen. Sehr zu unserem Verdruss findet das Virus offenbar ausgerechnet in Norditalien einen ausgezeichneten Nährboden. Jetzt wird es eng! |
||
|
||
Bereits am 2. Januar 2020 postete ich "... noch genau 90 Tage!" und ein Foto von Catania vor dem Ätna. Seitdem gab es relativ regelmäßig den aktuellen Countdown auf ein besonderes Event, nämlich die Abholung des im letzten Sommerurlaub gekauften silbernen VW K 70 vom Südwesthang des Ätna.
Seit dem "Black Friday" im letzten November stand fest, dass wir am 1. April 2020 mit einem Fahrzeug-Trailer hinter dem REDSTAR zu dieser Tour aufbrechen werden. Für den 2. April hatten wir uns dazu auf der "La Suprema" eine Kabine mit Meerblick gebucht. Noch vor einer Woche besorgten wir unausweichlich benötigte österreichische Vignetten für die Autobahnen und bezahlten unsere Maut für die Brennerautobahn.
|
||
Die Woche über eskalierte jedoch die Lage in Norditalien zunehmend. Corona-Infektionen nahmen drastisch zu, die italienische Regierung sah sich gezwungen, ganze Regionen und Landstriche hermetisch zu sperren.
Sonntag schrieb ich unsere Schiffahrtsgesellschaft Grandi Navi Veloci per Mail an, ob sie zum gebuchten Zeitpunkt überhaupt ablegt. Antwort: Zum derzeitigen Zeitpunkt seien alle Abfahrten bestätigt, derzeit lägen keine Verordnungen vor, die Reisen in diesem Sinne einzuschränken. Ganz ehrlich: ich hätte gern etwas anderes gelesen. Olivia und ich gehören auch aus Altersgründen zur Infektions-Risikogruppe und sollen im April quer durch das "coronaverseuchte" Italien (scusi!) fahren, um auf dem Schiff mit vielen hundert Reisenden nach Palermo gebracht zu werden? Wer mit der Gefahr spielt, kommt darin um, oder watt? |
||
|
||
Am Montag löste sich die angespannte Lage dann für uns auf, denn Italien wurde aufgrund der Notlage komplett gesperrt. Auch auf der Homepage von Grandi Navi Veloci war jetzt zu erfahren, dass entweder eine Umbuchung der Reise auf ein anderes Datum oder sogar eine Stornierung möglich ist. Wir bekommen einen Gutschein für den vollständigen Betrag der gebuchten Reise und der Gutschein kann auf allen GNV-Linien bis zum des 30. Juni 2021 verwendet werden. GNV ergreift diese Maßnahmen, um den GNV-Kunden diese schwierige Zeit so angenehm wie möglich zu gestalten, sodass Reiseänderungen einfach und gelassen vorgenommen werden können.
|
||
|
||
Okay - auch wenn wir jetzt kein Geld durch die Notlage mehr verlieren - schade ist es dennoch. Die monatelange Vorfreude zerschellt an diesem blöden Virus und das schmerzt. Mein Countdown bricht 21 Tage vor seinem Ablauf ab. Alle an der geplanten Aktion Beteiligten werden von mir sofort über die Einstellung des Vorhabens informiert, alles wird auf Null gestellt. Warten wir jetzt also erstmal ab, was da Coronavirus-mäßig noch so passiert... und hoffen wir, dass es uns alle nicht zu schwer trifft. |
||
|
||
|
||
|
Alte Autos und Urlaub... sind bei Weitem nicht alle Themen, über die ich hier erzähle.
Andreas Kernke
Übersetzung - Translation - Traduzione - Översättning - Tłumaczenie - перевод
Samstag, 14. März 2020
COUNTDOWN abgebrochen! Die K 70-Bergung verzögert sich auf unbestimmte Zeit.
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen