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Montag, 25. November 2024

KRITISCHE GEDANKENSPLITTER: Ohnmacht in der blauen Stunde

Mal wieder!

Immer in der dunklen Jahreszeit überfallen mich finstere Gedanken. Innerlich komme ich dann zu einer Ruhe, die mich tief nach innen blicken lässt.
Inzwischen weiß ich, dass dann meine gedrückte Stimmung, häufiges Grübeln, das Gefühl von Hoffnungslosigkeit und ein verminderter Antrieb, typische Symptome für Depressionen sind. Wegen solcher Etappen war ich bereits in ärztlicher Behandlung, habe mich von Psychotherapeuten mental unterstützen und aufbauen lassen.

Doch egal, ob ich diese Phasen nun als alltägliche Schwankung des Befindens oder als Stimmungstief bezeichne - fest steht, dass sie mein Denken, Fühlen und Handeln tiefgehend beeinflussen. Meiner Ansicht nach kann mich jedoch kein Psychologe dieser Welt aus diesen Gedanken herausholen. Denn für ein bloßes Ignorieren negativer Gedankengebäude habe ich bereits zu viel Reflexion investiert. Diese Überlegungen müssten in einen Zustand münden, der mir eine Perspektive auf optimalerweise positive Zukunft gewährt.

Erschreckenderweise bietet sich diese Hoffnung momentan allerdings immer weniger. Genaugenommen sieht es rundum düster aus. Und je mehr ich speziell über die Welt grüble, desto weniger erkenne ich Licht am Ende des Tunnels. Es ist unerträglich, dass die Menschheit nach wie vor massive Kriege führt. Ob es die Kampfhandlungen im russisch-ukrainischen Krieg sind oder der Terror in Israel und Gaza, um nur die beiden größten momentanen Kriegsschauplätze zu nennen. Betrachtet man die Beweggründe der Auseinandersetzungen, kann man augenblicklich zwangsläufig nur an Intelligenz und Vernunft der Menschheit zweifeln.

Aus der gleichen Richtung weht auch der Wind beim weltweiten Umgang mit geflüchteten Menschen. Es gelingt der Menschheit einfach nicht, brauchbare Lösungen für ein friedliches Miteinander zu erarbeiten. Dabei gehört der einzigartige Planet Erde doch ohne jegliche Ausnahme jedem Lebewesen, jeder Art, jeder Rasse und allen zu gleichen Teilen. 
Stattdessen wird seit Jahrhunderten auf breiter Front nicht nur gehetzt, gehasst und gedroht, sondern auch getötet. W a r u m ?

Speziell wenn man sich mit Politik beschäftigt, fällt auf, dass niemand aus der Vergangenheit lernt. Mehr denn je sind die Protagonisten hauptsächlich interessiert an Macht und Geld. Dass sie im Sinne ihres Volkes arbeiten und entscheiden sollen, scheint den meisten Machthabern fremd zu sein. Was in Wahlen versprochen wird und was danach geschieht, ist oftmals komplett gegensätzlich oder zumindest in Vergessenheit geraten.

So, wie es beispielsweise momentan in der deutschen Politik aussieht, ist eine klare, überlegte Aussage zur (demnächst wieder anstehenden) Wahl einer Partei gar nicht mehr möglich. Nachdem man in den Wahlen zuvor nur "das kleinere Übel" oder "zum Trotz" und eigentlich nur halbherzig und ohne Überzeugung gewählt hat, steht man nun nach jahrelangen Enttäuschungen und Frust vor einem riesigen Scherbenhaufen.

So hat die Politik mit großer Energie selbst für Politikverdrossenheit gesorgt. Wie oft haben wir diesbezüglich in der Vergangenheit über die Aussage "wer einmal lügt, dem glaubt man nicht..." großzügig hinwegsehen müssen? Und wie oft sind wir dann erneut und immer wieder bitter enttäuscht worden? Das ist doch nicht normal! Das darf jedenfalls nicht normal sein!
Vielleicht hängt das aber auch mit der Qualität heutiger Politiker zusammen. In der letzten deutschen Regierungs-Crew kam es mir so vor, als ob besonders Menschen, die nichts gelernt haben, prädestiniert für Ministerposten waren. Wenn jemand so richtig keine Ahnung von Wirtschaft hatte, wurde er Wirtschaftsminister, wenn eine Person so richtig keine Ahnung von nichts und auch keine Ausbildung, aber offensichtlich einen sichtbaren Ernährungssuffizit hatte, beriet man ungeniert in der Öffentlichkeit gern über gesundes Essen u.s.w.

Politiker mit Format gibt es heute leider nicht mehr. Das Vorhandensein von persönlichem Einsatz, Ehre, Stolz und Respekt sowie vor allem von Sachverstand ist mittlerweile in die Nebensächlichkeit abgerutscht. Das Berufsbild hat sich drastisch verändert. Anders als früher, scheint Politiker heute ein Beruf ohne Leidenschaft zu sein. Der neuen Politikergeneration fehlt es häufig an Gewissen, Moral, Ethos, Verantwortungs- und Pflichtbewusstsein, Ethik, Wertvorstellung und -maßstab, Tugend, Weltbild, Treue, Zuverlässigkeit, Sorgfalt und Disziplin u.v.m.
Und in der internationalen Politik ist das nicht anders, meistens allerdings in deutlich ausladenderen Dimensionen. Ein großmäuliger, notorischer Lügner und verurteilter Betrüger z.B. beindruckt ein Volk verbal dermaßen, dass ihn die Masse zum Präsidenten wählt. Der Präsident eines anderen großen Landes ist geistig auf den Spuren seiner Vorfahren unterwegs und begeht dabei schwere Fehler. Jeder Bürger seines Volkes, der diese Fehler anprangert, bezahlt Kritik mit einem kaltblütigen Tod. Dieser totalitäre Herrscher - mit Haftbefehl des Internationalen Strafgerichtshofs - droht der Welt mit militärischer Macht... und da sind wir wieder beim Krieg.

Je mehr man sich in die Materie hineindenkt, desto düsterer wird es, desto auswegloser und hoffnungsloser wird die Aussicht. Genau das ist, was ich meine! Ich mag nicht mehr über das Leid der Menschheit nachdenken und auch nicht mehr darüber sprechen. Es macht für mich keinen Sinn mehr, darüber zu palavern. Was soll das bringen? Ich erwarte keine positiven Veränderungen der Lage mehr. 
Stattdessen versuche ich, eine einigermaßen erträgliche eigene Lebensstellung einzunehmen. Vollkommen enttäuscht, nur noch umgeben von meinen Lieben, zufrieden mit dem, was ich habe. Nicht mehr Willens, den Lauf der Dinge selbst bestimmen oder wenigstens mitbestimmen zu können. Immer innig hoffend, dass die Mächtigen dieser Welt mich und meine Lieben in Ruhe lassen.

Und immer unsicherer und wackeliger bilde ich mir ein, dass vielleicht doch irgendwann alles wieder gut wird. Ehrlich gesagt ist das aber nur ein ganz frommer Wunsch, denn wer's glaubt wird selig!

Was macht man denn nun, wenn die Hoffnung fehlt? Irgendwie muss man doch reagieren. Zumindest eigene Konsequenzen kann man doch ziehen. Man darf sich ruhig eigene Gedanken über die Zukunft machen. Es kann nicht falsch sein, den eigenen Weg vernünftig auszurichten. Aber allein das Wort "vernünftig" macht dieses Vorhaben schwer. Was ist "vernünftig" und wer kann das Wort in einer allgemein gültigen Definition beschreiben? Jeder Mensch definiert "vernünftig" in seiner Weise. Und was für den Einen "vernünftig" ist, mag für einen Anderen schon "unvernünftig" sein.
Daher richte ich meinen Weg jetzt in meinem Verständnis für "vernünftig" aus. Ich bilde mir jedenfalls ein, durch meine Erfahrung, meinen Horizont, meine Reife und mein Wissen - alles zusammen könnte man sogar Weisheit nennen - entscheiden zu können, was für mich "vernünftig" ist.

Ich habe also entschieden, mich auf mich selbst und meine Familie (das bezieht sich auch auf die Familien meiner Kinder) zu konzentrieren. Alles was jenseits dieses Horizonts passiert, befindet sich außerhalb meines Verantwortungsbereiches. 
Momentan erleben wir eine Zeit gesellschaftlicher Zerrissenheit. Es ist kein menschlicher Zusammenhalt mehr spürbar. In dem berühmten Roman "Die drei Musketiere" von Alexandre Dumas, lautet der berühmte Schlachtruf "Einer für alle, alle für einen". Mit Degen kämpfen sie gemeinsam gegen den bösen Kardinal Richelieu und können sich hundertprozentig aufeinander verlassen. Sie halten zusammen.

Viele Geschehnisse der näheren Vergangenheit lassen mich der Gesellschaft diesen Zusammenhalt momentan nicht mehr zutrauen. Es ist mir zu gefährlich, mich auf ihre Rückendeckung zu verlassen - und möglicherweise plötzlich zu spüren, dass ihre Unterstützung - aus welchem Grund auch immer - weggebrochen ist. Es gibt keinen hundertprozentigen Verlass mehr! Der Graben zwischen Gutmensch und Schurke ist leider tiefer und breiter geworden. Ein unbeschwertes Leben ist somit in weitere Ferne gerückt.
Natürlich hinterfragen jetzt manche Leserinnen und Leser, warum ich ausgerechnet hier derartig ernste Texte in meinem Blog poste.

Vielleicht möchte ich damit zeigen, dass mein Leben nicht nur aus Arbeiten als Fahrlehrer, aus alten Autos oder Urlaub besteht. Wie anfangs erwähnt, quälen mich die hier beschriebenen finsteren Gedanken besonders in der dunklen Jahreszeit. Ich bin davon überzeugt, dass meine mentale Auseinandersetzung mit diesen Themen allerdings keinerlei Veränderung bringt. Sie könnte vielleicht höchstens erklären, warum ich bestimmte Wege einschlage, könnte begründen, warum ich mich, meine Einstellung, mein Leben ändere. (M)eine wichtige Erkenntnis: Gedanken müssen fließend und flexibel sein, nicht fest, nicht starr!

So - Strich unter die Rechnung! Was bleibt am Ende? Mein Fazit ist leider ernüchternd. Da das Individuum eh machtlos ist, interessiert mich zukünftig nicht mehr, was "da oben" ausgeheckt wird. Mir scheint es so, als ob selbst unsere Herrschaftsform, die Demokratie (bedeutet eigentlich Volksherrschaft), leider immer mehr zur Illusion, Verschleierung, Selbsttäuschung wird. Dieser Etikettenschwindel scheint also längst gründlich in die Hose gegangen zu sein.
Ich persönlich halte es zukünftig für sinnvoller, mich auf mein direktes Umfeld und mich selbst zu konzentrieren. Ich werfe mich also bildlich gesehen schützend über den Aufschnitt. Ich hoffe jedoch, dass die Weltlage nicht so bedrohlich wird, wie sie sich momentan abzeichnet.


Und wie immer bei Themen dieser Art mein Hinweis - für genau diejenigen, denen Ort und Art meiner Texte nicht passen: das Internet ist groß und weit - surft bitte weiter! Niemand ist gezwungen, Posts meines Blogs zu lesen!
Oder: wer mich nicht mag, muss halt noch an sich arbeiten!👋😀


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