Montag, 4. Juli 2011

Lage-Check an der Buchfront

Nichts Neues aus dem Blätterwald

Gut drei Monate nach meinem ersten offiziellen Statement zum Thema „Serotonin-Achterbahn“, meiner ersten Biografie, gibt es leider noch nichts Erwähnenswertes zu berichten.

Bis jetzt haben sich sagenhafte zwei (!!!) Verlage gerührt. Sie haben zwar den Empfang meiner Anfrage mit ihrem Dank für das damit verbundene Vertrauen bestätigt, sehen aber leider keine Möglichkeit, „dem Titel einen angemessenen Platz im Programm unseres Verlages bieten zu können“. Sie wünschen mir für meine schriftstellerische Arbeit viel Erfolg und hoffen... bla... bla...bla. Man kennt das von unzähligen Absagen aus dem Bereich der Stellensuche.


Der allgemeine Tonfall im Umgang mit dem Verlagswesen spricht zudem eine deutliche Sprache: ein Buch als solches wird inzwischen ausschließlich als Wirtschaftsfaktor betrachtet. Die Biografien so namhafter und gleichermaßen skandalträchtiger Promis wie Nadja Abdel Farrag, Gülcan Kamps, Amy Winehouse und natürlich auch Dieter Bohlen, Boris Becker oder Daniel Kübelböck, versprechen sensationelle Absätze in mehreren Auflagen. Obwohl diese Personen der Öffentlichkeit häufig nicht mal der eigenen Muttersprache mächtig sind und daher sowieso nur von Ghostwritern schreiben lassen können, stolpern sie Autogramme streuend auf Buchmessen herum und mimen plötzlich auf intellektuell.

Immer mehr Buchhändler gehen derweil in die Knie, melden Konkurs an. Der Trend zum Zweitbuch ist längst aus der Mode. Menschen, die überhaupt ein Buch besitzen, geschweige denn lesen, sterben offenbar langsam aus. Querlesend bleiben die Augen der immer weniger werdenden bereiten und fähigen Leser höchstens noch an Sex, Drugs and Rock'n Roll hängen. Am alltäglichen Leben abgestumpft lechzen sie nach Skandalen... die ihnen die Masse der Medien viel schneller liefern kann als ein Buch.

Und in genau dieser multimedialen Zeit will ausgerechnet ich grauer Niemand einen Teil meines Lebens zwischen zwei Buchdeckel packen? Mir kommen Gedanken an ein Hörbuch, oder an meine Geschichte als App für ein iPhone. Nur nebenbei; Sex, Drugs and Rock'n Roll hat mein Buch auch! Ich bin aber eben nur ein angestellter Fahrlehrer und nicht täglich im TV oder mache Schlagzeilen in der BILD.

Dennoch... alles Quatsch!... Nein – ich bleibe beim altmodischen Buch. Die Buchstaben bleiben auf dem Papier. Und wenn sich die arroganten Verlage dieser Welt ausserstande sehen, MEINE Geschichte zu verlegen, weil sie die Befürchtung haben, daran nicht genug Geld zu verdienen... dann „I do it my way“.

Bis Ende 2011 haben die Leser meines Blogs übrigens auch die Möglichkeit, mich bei der Auswahl eines Umschlagdesigns zu unterstützen. Zwischen drei von mir ausgewählten Vorschlägen kann gewählt werden.

Gut Ding braucht Weile... ich bleibe am Ball!

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