Montag, 26. Mai 2014

Wege entstehen dadurch, dass man sie geht

ein Zitat von Franz Kafka

oder auch:
Es ist keine Schande nichts zu wissen, wohl aber, nichts lernen zu wollen. Platon

Immer wieder hört man die lapidare Aussage: "Ein Computer ist einfach nicht meine Welt!" - offensichtlich eine Flucht vor dem eigenen Unwissen. Das Erkennen dieses Mankos ist das eine, dessen Beseitigung aber etwas anderes. Immerhin wäre damit ein unbequemer Aufwand durch geistige Arbeit verbunden, puuh... die Trägheit der (Gehirn)Masse stellt durch die Abgabe dieser Leistung voraussichtlich ein nicht unerhebliches Hindernis dar. Obwohl dieses Verhalten sicherlich durchaus menschlich ist, habe selbst ich mich dem einstmals nicht einfach nur tatenlos hingegeben.

Bis August 1992 hielt ich Personalcomputer für schlichte Zeitverschwendung. Die Computerei war damals für mich durch einige meiner Mitmenschen eher negativ in Erscheinung getreten. Diese saßen nämlich stundenlang vor ihrem Fernseher, den sie durch eine sogenannte Konsole zum Computermonitor umfunktioniert hatten und spielten auf ihm nun mit weißen Balken und Quadraten eine Art Tennis - sonor untermalt von einem sehr künstlichen Piep, wenn einer der weißen Balken das hin- und hergespielte Quadrat abwehrte. Für dieses "Daddeln" konnte ich mich höchstens für fünf Minuten begeistern.


Pong

Sonntag, 4. Mai 2014

Mamamemorial 2014

Letzter Besuch in der grünen Hölle



 Immer, wenn ich auf der Autobahn an Pinneberg vorbei fahre, überkommt mich so ein komisches, beklemmendes Gefühl. Pinneberg ist für mich noch immer ein Ort des Zwangs, des Widerwillens und gewissermaßen auch des Eingesperrtseins. Nach Pinneberg wurde ich damals, 1985, zum Bund eingezogen. Es folgten drei quälende Monate Grundwehrdienstzeit - Zeit, die man mir Kraft Gesetzes stahl. Zeit, in der das Vaterland mich und die mit mir einkasernierten Leidensgenossen mit unbarmherziger Härte zu gehorsamen Befehlsempfängern zu erziehen versuchte. Es sei an dieser Stelle gern nochmal erwähnt: DAS IST EUCH NICHT GELUNGEN! Zumindest nicht in meinem Fall.

One night in Dithschiland

Vor genau 30 Jahren sprachsang Murray Head "One Night in Bangkok". Björn Ulvaeus und Benny Andersson - die beiden "B" von ABBA, die beiden "A" waren ja Annafried und Agneta - sowie ein gewisser Tim Rice, schrieben damals diesen Titel für den 2. Akt des Musicals Chess. 

Sie hatten dabei sicherlich kaum an mich müden Bulli-Fahrer und meine Gemahlin gedacht, die wir mit unserem Fahrzeug im Stockdunklen unter Großwindanlagen im westlichen Ditmarschen eine erholsame Nachtruhe suchen. Ausdrücklich geht es deshalb ja im besagten musikalischen Schallereignis auch um das thailändische Bangkok und eben nicht um den schleswig-holsteinischen Kreis Heide, genauer das Örtchen Süderdeich bei Wesselburen, mal gerade fünf Kilometer Luftlinie von der Nordsee entfernt. Warum verweilen wir dort eigentlich?

Sonntag, 27. April 2014

Irgendwas ist ja immer...

Kleines REDSTAR-Summary der letzten Wochen:

1. Ein KFZ-Sachverständiger hat den Bulli zwecks Wertermittlung unter die Lupe genommen. Das Ergebnis ist erfreulich, denn für das Fahrzeug hat der Gutachter einen Wiederbeschaffungswert von 11.800,- Euro ermittelt.

Dienstag, 8. April 2014

Jungfernfahrt mit böser Überraschung aber Happy End

Samstagmorgen und ich liege schon wieder lang unterm Bulli. Heute soll die Jungfernfahrt stattfinden - aber irgendwas klapperte während der Einstellungsfahrten schon seit zwei Wochen vorn rechts beim Befahren holpriger Strecken. Ich beschreibe das Klappern mal so: als ob der rechte Stoßdämpfer in einer seiner Befestigungen Spiel hat. Die Werkstatt untersuchte bereits die komplette Vorderachse und verdächtigte schließlich das Ersatzrad. Der Vorbesitzer des Fahrzeugs hatte nämlich einen unoriginalen 185er-Reifen in die Ersatzradmulde gelegt. An diesen Platz gehört jedoch ein 205er, denn nur der liegt dort formschlüssig und die nach unten wegklappende Stahlmulde sorgt in Verbindung mit einem Haken und einer 19er-Schraube für einwandfreien Sitz ohne Rappeln und Klappern.

Samstag, 29. März 2014

Geschichte eines Bullitypen - Teil 4

Totgeglaubte leben länger – Spirit and Myth of my Bullifeeling

oder: Erstens kommt es anders... und zweitens als man denkt











2012: Großer Zapfenstreich nach nur 19 Monaten für den wegen einer Kredit- und Medienaffäre in massive Kritik geratenen Bundespräsidenten Christian Wulff. 30 Tage später wird der parteilose Joachim Gauck von der Bundesversammlung zum elften deutschen Bundespräsidenten gewählt.

Die Europäische Union erhält den Nobelpreis für Frieden „für über sechs Jahrzehnte, die zur Entwicklung von Frieden und Versöhnung, Demokratie und Menschenrechten in Europa beitrugen“. Das Umweltprogramm der Vereinten Nationen ruft zum „Jahr der Fledermaus“ auf. Der Hirschkäfer ist "Insekt des Jahres" und die Dohle "Vogel des Jahres".

Sonntag, 16. Februar 2014

Alles freut sich und hoffet, wenn der Frühling sich erneut*

Na, wie ist es Euch in den letzten vier Monaten ergangen? Schon sehr lange habt Ihr hier jedenfalls nichts mehr von mir und dem REDSTAR gelesen.

Doch das ist kein Wunder, ich hatte zumeist an den Wochenenden nämlich reichlich damit zu tun, den tornadoroten T3 wieder in ein ansehnliches Fahrzeug zu verwandeln.



Mittwoch, 16. Oktober 2013

Auferstehung des LY3D*-Stars

Coming home

An diesem 22. September 2013 sind bereits zwanzig Jahre, zehn Monate und dreizehn Tage seit seiner Produktion im österreichischen Graz vergangen. Davon ist er genau ein Jahr und zweiundzwanzig Tage in unserem Besitz. Und fünfzig Tage zuvor hatten wir das Fahrzeug von der Lackiererei unseres Vertrauens mit einem Trailer abholen lassen. Nun wird unser VW Multivan endlich wieder angeliefert – scheinbar roter, glänzender und makelloser denn je!

Donnerstag, 15. August 2013

Ich sitze "like a cat on hot bricks"

Staubige Gesellen

Da bastelt man in jeder freien Minute, sogar sonntags. Der Garten gleicht mittlerweile einer grünen Hölle. Alle möglichen Arbeiten rund ums und im Haus mussten sich artig hinten anstellen. Familie und Nachbarn haben sich längst an Schleifgeräusche, die kreischende Flex, das brutzelnde Schweißen oder den dumpfen Klang des Schwingschleifers auf großen Blechflächen gewöhnt. Der Geruch von Nitroverdünnung, Zinkspray, Polyesterspachtelmasse aber auch Bremsenreiniger und Rostlöser wabert noch durch die Garagenwerkstatt – und urplötzlich ist endlich alles ganz anders.

Mittwoch, 24. Juli 2013

Unser erstes Sonnenjahr

Seit nunmehr einem Jahr produzieren wir Strom aus niedersächsischem Sonnenlicht. Daher wird es Zeit, über Erfahrungen und Zahlen aus der Produktion zu informieren. Gleich vorweg: unter den gegebenen Umständen ist bereits absehbar, dass sich die Investition (immerhin etwa im Preis eines gut ausgestatteten Automobils der Kompaktklasse) gelohnt hat.

Junger Herr der vier Ringe



Ach ja - die Story zur "Herr der Ringe"-Werdung bin ich den Lesern ja noch schuldig. Es geht um das alte Auto meines Stiefsohns Marcel.

Nur zur Erinnerung: er hatte sich ein 30 Jahre altes Audi Coupè zugelegt.

Dienstag, 16. Juli 2013

Heil - unter - Franken

Wenn ich von Bayern spreche, werde ich mehrfach energisch zurechtgewiesen: "Wir sind Franken!"

Das ändert jedoch wenig daran, dass das kleine unterfränkische Örtchen Kirchaich, gerade mal 20 Kilometer vom oberfränkischen Bamberg entfernt, auffallend im südlichsten Bundesland Deutschlands liegt. In dieser ländlichen Idylle führt Manfred Heil, Mitglied des 1. internationalen K 70 Clubs, in alter Familientradition ein gut gehendes Volkswagen-Autohaus.

Sonntag, 30. Juni 2013

Ring-Ding

Führerschein bestanden!
Offenbar ist die Neigung zu alten Autos ansteckend. Man könnte zwar denken, dass gerade die junge Generation über die allgegenwärtige Werbung auf aktuelle Trends und Moden eingestimmt wird - und das mag ja auch in vielen Fällen zutreffen. Doch, wie immer, gibt es auch hier keine Regel ohne Ausnahme.


Sonntag, 16. Juni 2013

Fahrlehrers "dolce Vita"?

Das sollte mal gesagt werden:

Unlängst standen deutsche Fahrschulen am Pranger. Ein namhafter Automobilclub monierte explizit die angeblich hohen Preise für die Führerscheinausbildung. Aus allen Richtungen wurde daraufhin öffentlich auf Fahrlehrer und Fahrschulbesitzer eingedroschen. Man beklagte jedoch nicht nur die Preise, sondern auch hohe Durchfallquoten, kurz - deutsche Fahrschulen lassen sich mangelnde Ausbildungsqualität fürstlich bezahlen.

Sonntag, 17. März 2013

“Der Rost macht erst die Münze wert”

Zitat: Johann Wolfgang von Goethe, Faust II

Sleeping Beauty
Da surfe ich, wie so häufig, durch die Seiten des weltgrößten Internetauktionshauses. Dabei sehe ich mir unter anderem oft und gern an, was die Menschheit so an mobilen Produkten aus dem Volkswagen – Transporterwerk Hannover zum Kauf anbietet. Nicht etwa, weil ich mir jetzt womöglich auch noch einen richtig uralten VW Bus, Transporter, Bulli, Samba – oder wie auch immer die Wolfsburger Namenskreationen heißen – kaufen will. Nein – Gott bewahre!

Donnerstag, 24. Januar 2013

Mama schwebt ins weiße Licht

Mütter, die wichtigsten Menschen der Welt, geben ihren Kindern bedingungslose Liebe, Wärme und Zärtlichkeit, halten stets Zuversicht, Hoffnung und Geborgenheit bereit, sorgen für Harmonie, spenden Trost und unterstützen uns immer fürsorglich und aufopfernd. Folglich liegen lebenslang nirgendwo Herz und Seele enger beieinander, als bei Mutter und Kind. Natürlich stehe auch ich seit über einem halben Jahrhundert in einem solch innigen Verhältnis zu meiner Mama.

Sonntag, 2. Dezember 2012

Besinnlicher Advent in der warmen Stube?

Re-Entry: Redstar-Story 

TEIL 2


Gewöhnlich ist anders! Aber wer will denn bestimmen, wie man einen typischen Adventssonntag zu gestalten hat? Und warum sollte ich/sollten wir immer genau das machen, was Andere von mir/uns erwarten?
Draußen ist es novembergrau und fies kalt. In der letzten Nacht gab es mancherorts schon ein ordentliches Glatteis auf den Straßen. Das Holz knistert gemütlich im Ofen, der dem Raum zu muckeliger Wärme verhilft. Über dem verzinkten Ofenrohr wehen ein paar staubige Spinnweben in der emporsteigenden Heizungsthermik ... Hä? Cut! Wer hat denn behauptet, dass das beschriebene Idyll in einem Wohnzimmer oder der Küche stattfindet?

Dienstag, 6. November 2012

Re-Entry: Redstar-Story

Teil 1

Dieser Text hätte eigentlich noch einige Zeit auf sich warten lassen sollen. Denn die mit seinem Inhalt verbundenen Arbeiten an unserem "neuen" alten automobilen Hauptdarsteller, einem 1992er VW MULTIVAN der Sonderserie "REDSTAR", ließen mir kaum die Möglichkeit für sinngebende Formulierungen und Erzähltechnik.

Mittwoch, 5. September 2012

Estate in Sicilia – so fühlt sich Sizilien bis Ferragosto an

Die eigentliche REISE in den sizilianischen Sommer gehört bei uns irgendwie zwingend zum Urlaub. Andere würden das modisch mit den Worten “Der Weg ist das Ziel” beschreiben. Ohne diese anstrengende Überwindung von immerhin über 2.500 Kilometern wäre unser Urlaub unvollständig. Oder anders: unser Ziel verdienen wir uns hart durch die weite Fahrt. Wir erarbeiten es uns förmlich! In diesem Teil unserer Urlaubsgeschichte haben wir den ersten, kilometerfressenden Part bereits hinter uns – haben die für drei Wochen angemietete sizilianische Landscholle heil und unversehrt erreicht.
Ein alter Brauch: in der Nacht der Ankunft MUSS im Meer gebadet werden

Estate in Sicilia – Reise in den sizilianischen Sommer

Ich bin ja von folgender Überzeugung; nur, weil ich schon drei Monate zuvor im Internet einen Online-Countdown eingerichtet hatte, vergingen die Tage bis zum Urlaub quälend langsam. Erst etwa eine Woche vor der Deadline kam durch den Verkauf unseres Wohnwagens und den Kauf eines VW-T3 “REDSTAR” ein wenig Dynamik in die gefühlte Langsamkeit der Zeit. Und dann war es plötzlich DOCH soweit … der letzte Arbeitstag … der letzte Fahrschüler … 3,2,1 … JETZT Urlaub.

Montag, 6. August 2012

Bullityp comes back!

Erst Betrübliches und dann ROTSTERNIGES
Manchmal geht das Leben seltsame Wege.
Unser Wilk

Wie ja schon im Beitrag “Versuch macht klug: Allein ist’s besser!” erwähnt, hatte unser Wohnwagen“WILK Stern de Luxe” wortwörtlich an Zugkraft verloren. Uns fehlte einfach ein adäquates Fahrzeug zum Ziehen. Nun wartete das legendäre Gefährt ein Jahr ohne rechte Aufgabe unter dem Carport auf unsere Entscheidung. Diese Entscheidung ist nun gefallen.

Donnerstag, 2. August 2012

El Gigantes Sammelsurien - Teil 2: Phantasien auf Papier

El’s gesammelte Kostbarkeiten – manchmal sogar in Hochglanzqualität


Das eine oder andere dieser aufwändig produzierten Heftchen haben wir alle schon mal in der Hand gehabt. Beim Betrachten wird uns immer ganz anders: Atem- und Herzfrequenz steigen kollektiv, die Pupillen weiten sich und der huschende Blick über Hochglanzbilder bringt unsere Phantasie in Schwung. Hier wird Lust geweckt Wir wollen mehr … oder noch besser: wir begehren das Original. Wollen besitzen, anfassen, benutzen, riechen, fühlen!

Sonntag, 22. Juli 2012

El Gigante's Sammelsurien - Teil 1: Modellautowelt

El Gigante's Modellautowelt
Einer - bei den meisten Autobekloppten durchaus verbreriteten - Marotte fröne auch ich: in einer Glasvitrine meiner Wohnzimmerschrankwand sammle ich Automodelle.

Mittwoch, 11. Juli 2012

Traumageschichte mit Knutscherer und Petzy

Es ist mir bei dieser Geschichte eigentlich ziemlich egal, was man über mich denken mag. Denkt doch, ich sei ein Weichei, meinetwegen auch ein Jammerlappen. Ich habe jedenfalls kein Problem damit, über Dinge zu schreiben, die mir irgendwann mal sehr schwer auf der Seele lagen.